Kunst ost

Beiträge zum Thema Kunst ost

Künstler Marcus Kaiser bei unserem „Indoor-Wandertag“ in den unermeßlich weitläufigen hallen der vormaligen Textilfabrik Borckenstein.

Kunst und Kultur
Provinziell? Muß nicht sein!

Kunst und Kultur sind Arbeitsgebiete, auf denen sich das geistige Klima eines Gemeinwesens einlöst. Genau dafür – für das geistige Klima – ist natürlich auch in anderen Lebensbereichen genug zu tun. Aber hier wirkt etwas ganz speziell zusammen, wie wir es auch aus der Wissenschaftswelt kennen. Wir setzen Schwerpunkte, die etwas von Grundlagenforschung haben. Da geht es nicht um verwertbare Produkte, sondern um fundamentale Erkenntnisse. Es geht um Wissensgewinn. Wissen entsteht ja erst, wenn...

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Wer will, findet fast überall eine Bühne ;-)

Kunst und Kultur
Maulaufreißerei

Nein, die Kunst ist der Gesellschaft nicht verpflichtet, sondern nur sich selbst. „Engagierte Kunst“? Mag ja sein. Aber mir sagt sowas nicht zu. Ebensowenig gefallen mir Leute, die „Künstler“ spielen und das mit völlig unerheblichen Arbeiten dekorieren. Weshalb unerheblich? Wer sich einerseits inhaltliche Bemühungen erspart und andrerseits das Handwerkliche weitgehend ignoriert, dabei dann einfach irgendwie herumdilettiert, mag das eigene Leben damit bereichern. So geht Hobby. Aber...

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Wissenschafter Hermann Maurer
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Kulturpolitik
Funkenflug XII

Ich mag dieses Bonmot, das nicht verschwinden möchte, um möglichst ewig an uns Vätern zu rütteln: „Die beste Erziehung nützt gar nichts, die Kinder machen uns trotzdem alles nach.“ Genau so funktioniert es natürlich nicht, aber es ist ein amüsanter Denkanstoß. Es betont den Unterschied zwischen jemandem etwas predigen und jemandem etwas vorleben. Wir sind alle drei Väter. Auf ganz unterschiedliche Art. Klar, das handelt ja auch von völlig verschiedenen Lebenskonzepten und Laufbahnen....

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Von links: die Politiker Franz Majcen und Karl Bauer im Gespräch mit Architektin Petra Kickenweitz
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Kulturpolitik
Funkenflug XI

Wer würde mir in diesem Punkt widersprechen? Das Verhältnis zwischen Österreichs Politik und Zivilgesellschaft ist etwas zerrüttet. Das finde ich insofern kurios, als man doch gerade von Krisenzeiten erwarten darf, daß Irrtümer und Zerwürfnisse unvermeidbar sind. Corona. Rußlands Überfall auf die Ukraine. Europa durchgebeutelt und erschüttert. Na, was sonst, als Kontroversen und Gscher machen Karriere? Aus Gleisdorf waren einige Aktive in die Konferenz zur Debatte über eine „Kulturstrategie...

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Ausschnitt einer Zeichnung von Heinz Payer

Kunst
Modern, postmodern, post-postmodern

Nein, es ist viel zu spät, um für aktuelle Werke den Begriff „Moderne Kunst“ zu verwenden. Mit dem Wort Gegenwartskunst kommen wir weiter, falls es um Klarheit geht. Die Moderne liegt weit zurück, wir haben sogar schon Postmoderne und Post-Postmoderne hinter uns. Der Begriff „Moderne“ ist komplex und wird ganz unterschiedlich verwendet. (Er scheint für die Zeit ab der Aufklärung nützlich.) Wenn wir in der Region über Kunst plaudern, reicht es völlig, daß wir die Zeit ab 1900 näher betrachten....

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Netzkultur
Gleisdorf.Überlagerungen

Ein Werkzeug kann nur so gut sein, wie die vorhandenen Kompetenzen der Menschen es zulassen. Vernetzung? Neue Medien? Publikumsgewinn und Reichweite? Ich weiß schon: Marktchancen, Kriterien und Kenngrößen, das ganze Orchester von souveräner Arbeitsbewältigung bietet uns solche Töne. Aber reden wir doch auch über Qualität! Über die Qualität unseres Lebens. Über die Zukunftsfähigkeit unseres Gemeinwesens. Wie und wo machen wir das? Dazu brauche ich nicht Bühne und Podium. Dazu brauch ich vor...

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Kulturpolitik
Funkenflug X

Wenn schon, dann aber! Also lautet eines der dominanten Themen bisheriger Kulturkonferenzen in den Regionen: „Vernetzung! Vernetzung! Vernetzung!“ Und: „Vernetzung!“ Ah ja, und: „Mehr Geld!“ Gut. Was wissen wir jetzt? Daß Kunst- und Kulturschaffende mehr Vernetzung und mehr Geld begrüßen würden. Dafür hätten wir freilich keine Konferenzen gebraucht. Das hätte sich mit einem vergilbten Notizheft aus dem Jahr 1985 klären lassen. Legen wir noch ein paar Studien zur sozialen Lage der KünstlerInnen...

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Kunst
Funkenflug IX

Mit Joseph Beuys ist es ein wenig so wie auch mit Hermann Nitsch. Selbst wer in Österreich kein Interesse an Gegenwartskunst hat oder Gegenwartskunst womöglich verabscheut, kennt diesen oder jenen und weiß einen der beiden Männer als abschreckendes Beispiel zu nennen. Auf der anderen Seite des Spektrums so merkwürdiger Verehrung, denn auch der Haß ist ja eine innige Zuwendung, findet man allerhand Schwafler und Posierer. Da hausiert einer, womöglich mit Hut auf dem Kopf, Jahr und Tag mit dem...

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Wie und wodurch unterscheiden wir Kunst, Kunsthandwerk und Handwerk?
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Kulturpolitik
Funkenflug VIII

Wo das Wort „Kunst“ wie ein Container behandelt wird, in den alles reingepackt wird, was jemandem grade so paßt, hat das sehr oft den banalen Grund, daß sich jemand ein Kulturbudget holen will, ohne die Widmung des Budgets sonderlich ernst zu nehmen. In anderen Ressorts würde man dann irgendwann von Korruption zu reden beginnen. Im Kulturbereich geht vieles so-lala, weil die Kriterien gerne unscharf gehalten werden. Diese „Kulturelle Omertà“ hat einen simplen Nutzen. Es ist eine ungeschriebene...

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Landeskulturreferent Christopher Drexler | Foto: Nikola Milatovic (für die Kulturabteilung)

Kulturpolitik
Funkenflug VII

Sie kennen dieses Bonmot? Wenn es quakt wie eine Ente, geht und schwimmt wie eine Ente, wenn es aussieht wie eine Ente, dann wird es wohl eine Ente sein. Überraschung! Spätestens seit Juli 2021 läßt sich ein erhöhtes Augenmerk der Landespolitik auf die Befindlichkeiten Kunst- und Kulturschaffender feststellen. Damals fiel mir auf, daß der Landtagsabgeordnete Hannes Schwarz mit seinen „Clubgesprächen“ durchs Land zieht, um zu erkunden, wie es um die „Kultur in steirischen Regionen“ stehe. (Ich...

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Kulturpolitik
Funkenflug III

Ich begegne immer wieder Menschen, die bevorzugen eine sehr operettenhafte Vorstellung von der Kunst, von den Künstlerinnen und Künstlern, von den Zusammenhängen zwischen Genie und Wahnsinn. Das ist lauter Telenovela-Zeugs. Wer in der Kunst lebt und ökonomisch überleben möchte, ist Professional, muß professionell arbeiten oder strandet. Das bedeutet unter anderem, man muß mit dem Markt zurechtkommen und wirtschaften können. Wer das nicht kann, geht unter. Das ist ganz banal. Das blüht jedem EPU...

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Kulturpolitik
Funkenflug II

Was für eine Tiefe! Damit meine ich diese Metapher: Funkenflug. In Europas Mythologie war es Prometheus („Der Vorausschauende“), von dem die in Finsternis und Kälte getauchte Erde wieder erhellt wurde. Er stahl den Göttern das Feuer, brachte es den Menschen, nahm dafür eine entsetzliche Strafe auf sich. Die „Aufklärung“ des 18. Jahrhunderts gilt als eine der wichtigsten geistesgeschichtlichen Epochen Europas. Das englische Wort dafür lautet „Enlightment“, was auch Erleuchtung bedeutet. Wenn...

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Kulturpolitik
Funkenflug

Die regionale Wissens- und Kulturarbeit hat im Idealfall zwei besondere Schwerpunkte. Sie soll das geistige Leben einer Region mit Anregungen erhellen und sie soll die Zukunftsfähigkeit einer Gemeinschaft stärken. Sie meinen, das sei hoch gezielt? Stimmt! Aber es ist nichts, was eine Einzelperson schaffen müßte. Es ist auch nichts, was man per Management erreicht oder was einzelne Helden, die sich mit großer Geste in das Rad der Geschichte werfen, erreichen könnten. Solche Posen sind Firlefanz!...

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Chris Scheuer: „Blind Faith“, Öl auf Leinwand, April 2020

Regionalpolitik
Kulturpolitik im Sommer 2020

Die Vernissage von Chris Scheuer auf Schloß Freiberg war Anlaß für lebhafte Debatten über den Zustand der Welt in unserer radikalen Erfahrung einer Pandemie. Die Begegnung mit Kunstwerken erinnert uns daran, daß wir nicht bloß mit Alltagsbewältigung befaßt sind. Immer geht es auch um tiefere Schichten, um Nuancen dessen, was uns als Menschen ausmacht. Das ist unausweichlich eine politische Dimension. Also reden wir über Kulturpolitik. Wissens- und Kulturarbeit in der Provinz ist nicht...

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(Quelle: Steirerkrone)

Corona-Pandemie
Kulturpolitik nach dem Lockdown

Die Corona-Pandemie wurde zu einer bemerkenswerten Prüfung für unsere Gesellschaft; und für unsere Politik. Was macht eine unsichtbare Bedrohung mit uns? Wie gehen wir mit Nichtwissen um? Wo reagieren wir zuerst, wenn Instanzen der Gemeinschaft Schaden nehmen? (Das berührt Fragen nach Systemrelevanz.) Aber auch: Wo stehen wir kulturpolitisch in der Provinz nach wenigstens 30 Jahren „Eigenständige Regionalentwicklung“? Wo befinde ich mich in dieser Frage nach fast 20 Jahren „The Long Distance...

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Das Alltagsleben
Regionale Wirschaft

Provinz muß nicht provinziell sein. Ich genieße im Raum Gleisdorf eine Fülle von Annehmlichkeiten auf beachtlichem Niveau. Ich bin gerne Stammkunde und es würde mir nicht einfallen, mich bezüglich meines Bedarfs stets nach der billigsten Ware umzusehen. +) Naheliegend #1: Kurtz & Wosnei x +) Naheliegend #2: Saulauf +) Naheliegend #3: Pölzer Spezialitäten +) Naheliegend #4: Radio Bünte +) Naheliegend #5: Druckdesign +) Naheliegend #6: Kaufhaus Mörath +) Naheliegend #7: Carla, Gleisdorf +)...

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Steirische Politik
Wahlkampf und Kultur: eine Nullnummer

Seit meiner letzten Notiz zu den Gemeinderatswahlen in Gleisdorf hat sich im Internet ein wenig getan. Ich suche - berufsbedingt – stets auch kulturpolitische Inhalte. Das ist eigentlich nicht bloß historisch gesehen ein zentrales Thema menschlicher Gemeinschaften, das hat zu Fragen unserer Zukunftsfähigkeit enormes Gewicht. Aber wissen das auch unsere politischen Kräfte und haben sie dazu etwas von Relevanz zu sagen? Der Befund muß vorerst „Leider nein!“ lauten. Ich staune, daß „Kunst und...

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Nennen Sie Ihre Gründe
Zur steirischen Politik

Unsere mediale Umwelt (Info-Sphäre) ist schon lange von Gezänk und abschätzigen Tiraden erfüllt, von Feindseligkeiten und stellenweise auch von unverhüllter Menschenverachtung. Das führt zu einer wachsenden Brutalisierung unserer Gesellschaft. Vor solchen Entwicklungen ist dann letztlich niemand sicher. Es gibt also gute Gründe, sich über fragwürdige Ereignisse zu äußern; nach dem Prinzip: Nennen Sie Ihre Gründe! 59) Gleisdorf und Österreich 58) Was reden Sie da? 57) Zensur in Gleisdorf?...

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Gleisdorfs Bürgermeister Christoph Stark

Kleinregion Gleisdorf: Harmonisierung?

Christoph Stark ist nicht nur Bürgermeister Gleisdorfs, sondern auch eine prägende Kraft der Kleinregion Gleisdorf und ein hochrangiger Funktionär der Energieregion Weiz-Gleisdorf. Das ist eine interessante Position innerhalb eines komplexen Kräftespiels, welches aktuell aus mehreren Themen- und Problemquellen spezielle Schubkraft bezieht. Dieser Zusammenhang ist für Kulturschaffende insofern interessant und von Belang, als ein Kulturbetrieb, der bloß beliebiger Selbstrepräsentation von...

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Von links: Peter Moser, Hermann Maurer, Werner Höfler und Robert Schmierdorfer
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Kleinregion Gleisdorf: Kulturprojekt

Wissens- und Kulturarbeit in der Region ist ein Thema, das man nicht auf Anhieb mit Dörfern assoziiert. Aber es zeigt sich inzwischen, daß es diese Art kulturelles Engagement auf hohem Niveau auch in kleinen Gemeinden geben kann. Der Gasthof Wolf in Kalch (Albersdorf-Prebuch) war gerade Treffpunkt für eine ungewöhnliche Kulturkonferenz. Professor Hermann Maurer, unter den Top Ten der am meisten zitierten Wissenschafter Österreichs, erörterte mit drei Bürgermeistern der Region eine...

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Von links: Peter Moser (Ludersdorf), Werner Höfler (Hofstätten) und Robert Schmierdorfer (Albersdorf)
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Dorf 4.0: Oststeirische Innovation

Die Bürgermeister kleiner Gemeinden haben nicht allerweil was zu Lachen, aber manchmal schon. So neuerdings in einem Arbeitsgespräch zu kulturpolitischen Fragen. Aus der Zusammenarbeit mit dem „Kuratorium für triviale Mythen“ (Kunst Ost) hat sich in den letzten Jahren eine Kooperation von Albersdorf-Prebuch, Hofstätten an der Raab und Ludersdorf-Wilfersdorf entwickelt. In diesem Vorgehen entstand nun das zweite LEADER-Kulturprojekt dieser Formation. Nach Albersdorf ist gerade Ludersdorf am Zug,...

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Patrick Schnabl (links) und Claus Albertani
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Café Europa: Produktives Kaffeekränzchen

„Gleisdorf: EU-Binnenmarkt, TTIP, CETA und Regionalität“, wie könnte das in einem Zeitfensterchen von 10.45 – 12.15 Uhr angemessen debattiert werden? Das geht natürlich nicht, weshalb die Runde sich flott auf ein paar markante Punkte mit Bezug zur eigenen Arbeit konzentrierte. Gut so, denn das große Thema Europa ist zu komplex und derzeit auch zu brisant, als daß man es im Vorbeigehen abhandeln könnte. Und es ist wichtig, daß wir darüber laufend, vor allem öffentlich, im Gespräch bleiben....

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Von links: Robert Schmierdorfer (Albersdorf-Prebuch), Werner Höfler (Hofstätten an der Raab), Iris Absenger-Helmli (Leader-Region) und Peter Moser (Ludersorf-Wilfersdorf)

Dorf 4.0: Neuer Stand der Dinge

Provinz, das muß nicht „provinziell“ heißen. Drei kleine Gemeinden der Oststeiermark zeigen, daß man kulturpolitisch auf der Höhe der Zeit arbeiten kann, auch wenn man gar kein Kulturreferat hat. So eine ungewöhnliche Entwicklung braucht freilich Bürgermeister, die sich auf kulturelle Experimente einlassen. In der Energieregion Weiz-Gleisdorf haben Werner Höfler (Hofstätten an der Raab), Peter Moser (Ludersorf-Wilfersdorf) und Robert Schmierdorfer (Albersdorf-Prebuch) solche Schritte gesetzt....

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Bürgermeister Robert Schmierdorfer (links) und Peter Moser
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Dorf 4.0: Kulturpolitische Schritte

Wozu braucht denn ein Dorf Kulturpolitik? Dort haben sie nicht einmal eine Kulturabteilung. Gut, viele würden sich auch diese Frage kaum stellen. Wenn einst um Rang gestritten wurde, konnte man etwa hören: „Habt Ihr überhaupt einen Kirchturm?“ Rang und Ansehen sind in jeder Gememeinschaft wichtige Kategorien. Der Kulturbereich, kann, besser: könnte ein Feld sein, auf dem neue Modi erprobt werden. Gewohnte Hirarchien beiseite lassen, andere Zugänge erlauben. Das ist eines der Motive, warum...

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