Kulturpolitik
Funkenflug
Die regionale Wissens- und Kulturarbeit hat im Idealfall zwei besondere Schwerpunkte. Sie soll das geistige Leben einer Region mit Anregungen erhellen und sie soll die Zukunftsfähigkeit einer Gemeinschaft stärken.
Sie meinen, das sei hoch gezielt? Stimmt! Aber es ist nichts, was eine Einzelperson schaffen müßte. Es ist auch nichts, was man per Management erreicht oder was einzelne Helden, die sich mit großer Geste in das Rad der Geschichte werfen, erreichen könnten. Solche Posen sind Firlefanz!
Das geistige Leben einer Gemeinschaft handelt von Wechselspielen und sozialen Beziehungen. Es bedarf etlicher inspirierter Menschen, möglichst unterschiedlicher Charaktere, die etwas aneinander finden; und sei es bloß für Augenblicke.
Was ich aus solchen Zusammenhängen kenne, hat keine speziellen Wow-Effekte, sondern Kontinuität. Es lebt nicht von großen Sprüchen, von auffälligen Posen, sondern von Wißbegier und Tatendrang.
Sie werden mir hoffentlich zustimmen: Wissen ist nicht dasselbe wie Information. Jeder Schnösel kann sich mit Informationen vollstopfen, bis sie zu den Ohren rauskommen. Diese Art von Gefräßigkeit hat keinen Nutzen; außer man begnügt sich mit einem Völlegefühl und möchte irgendjemandem vorhupfen, daß man fleißig, fleißig, fleißig ist. (Reden wir später einmal über den Unterschied zwischen fleißig und tüchtig!)
Gut. Kann man machen. So ein aufgeplusterter Aktionismus. Den finde ich völlig uninteressant. Wissen entsteht erst, wenn man Informationen reflektiert und verarbeitet hat, wenn man sie mit seinen eigenen Erfahrungen und offenen Fragen verknüpfen konnte, um aus all dem Schlüsse zu ziehen, die man dann erneut überprüft. Woran überprüft? An den nächsten Erfahrungen, die man macht, und an der Welt, die einen umgibt.
Richtig! Ende nie! So geht Kultur. Was wollte ich eigentlich sagen? Na, nächstes Mal!
Eine Glosse zum aktuellen Projekt von Kunst Ost.
Siehe „Prisma: eine Quest“: Link
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