TIP-Kirta
Boomer, Teil 5

- TIP-Kirta 2022: Gleisdorf
- hochgeladen von martin krusche
Was haben wie nun nach vier Glossen zum Thema? Mittendrin und Metaebene. Erlebte Momente und Reflexionselemente. Das ist der Job eines Autors. Zwischen den Erzählebenen herumteufeln und ein paar Geschichten rüberbringen. In Folge 4 habe ich hervorgehoben: Menschen brauchen Feste. Menschen brauchen Rituale.
Das bedeutet mitunter auch: über die Stränge schlagen. Grenzüberschreitungen. Na klar! Alkohol mag dabei sein. Uraltes Kulturgut. Rauscherfahrungen heißen deshalb so, weil man mit Rauschmitteln Erfahrungen sammeln muß, um etwas davon genießen zu können und dabei nicht ins Unglück zu stürzen. (Manchmal geht das schief.)
Davon wüßte Gastronom Thomas Hadolt (Siehe Folge 3!) gewiß Lieder zu singen. Aber in dieser Folge 5 geht es um einen Themenschwerpunkt, der sich mit Alkohol ganz schlecht verträgt. Volkskultur in der technischen Welt am Beispiel exklusiver Automobile.
Ach, was wird da gerne gemeckert und gezetert. Was das denn für ein Hobby sei, diese Stinkkästen zu hätscheln und damit in der Gegend herumzugurken. Ja, Vernunft regiert! Wenn Du einmal Nachschau hältst, was so ein Klassiker oder eine flache Mittelmotor-Granate im Jahr an Kilometern auf den Tacho bringt, dann ist das ja in einer Ökologiedebatte völlig unerheblich.
In gepflegter Salonplauderei nennen wir sowas „Quantité négligeable“. Eine vernachlässigbare Größe. Wer sich zum Thema Ökologie ereifern möchte, muß mir eigentlich mit den Fahrzeugflotten aus dem Menschenalltag kommen, mit Kurzstreckenflügen, mit der Tatsache, daß der rollende Lastwagenzug immer noch das billigste Lagerhaus ist. (Ich bin jetzt eh nicht so kindisch, Kreuzfahrtschiffe und Container-Terminals ins Gespräch zu bringen.)
Ein Rudel Elisen (Lotus) zählt in so einer Diskussion überhaupt nichts. (Ah ja, der Reifenabrieb! Geschenkt!) Unser Konsumverhalten ist insgesamt ein Bereich voller Stellschrauben. Fangen wir ruhig mit dem Drehen an. Den Minoritäten- und Randthemen können wir uns gerne mit Elan widmen, wenn wir mit ein paar großen Themen etwas Praxis erworben haben.
Aber! Der Kirta! Das Feiern, Die Unruhe und der Lebenshunger. Also auch: die Unvernunft. Die Wow-Effekte und das Staunen. Wie das dann auch in jener Ecke der Petrol Heads, der Schrauber, Sammler und Enthusiasten stattfand, orchestriert vom Hangar 54-Team.
Gut, da brauche ich jetzt nicht mehr viel zu erzählen, sonst wird es ein Vortrag. Ich zeig einfach ein paar Bilder. Und falls Ihnen das Thema nicht klar sein sollte, wir reden hier von rollendem Kulturgut, das seine unmittelbaren Wurzeln in den Jahren von zirka 1902 bis 1909 breit entfaltet hat. Danach erwuchs daraus eine wuchtige Geschichte; genauer: Sozial- und Kulturgeschichte. Die handelte in den 1960er Jahren von einer umfassenden Volksmotorisierung Österreichs. Ich erkläre das alles bei Bedarf gerne ausführlicher.
Postskriptum
Ich hab vor einer Weile angefangen, in der WOCHE-Kategorie „Foto des Tages“ eine spezielle Themenlinie einzuziehen. Sie ist – neben ein paar anderen Motiven - dem Umstand gewidmet, daß der Raum Gleisdorf quasi ein Freilichtmuseum, besser noch: „Lebendes Museum“ zu Thema Mobilitätsgeschichte ist. Siehe:
+) Krusches Fotos des Tages
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.