Gratkorn: Papagei sorgt für Ärger über die Tierschutzbehörde

Foto: flickr/Mike Ahrens

GRATKORN. Mit dem am 1. Jänner 2005 in Kraft getretenen bundeseinheitlichen Tierschutzgesetz wurde Österreich, so heißt es, im Bereich Tierschutz zu einem Vorreiter und Vorbild innerhalb der Europäischen Union. Familie Stückler aus Gratkorn sieht das anders.

Rückblick

Im Mai 2015 nahm Ingrid Stückler zum ersten Mal mit dem Amtstierarzt Kontakt auf. Ihr Anliegen: Bei einem Spaziergang konnte sie beobachten, dass ein Mischlingswelpe in der Nachbarschaft nicht artgerecht im Garten gehalten wurde. Der Welpe sei zu jeder Tageszeit und Wetterlage in einem kleinen Zwinger gehalten worden, die Zustände seien im Allgemeinen nicht gut gewesen. "Ich habe mir Sorgen um das Tier gemacht und die Tierrettung alarmiert, doch die konnte nichts tun. Deshalb habe ich mich an den Amtstierarzt gewandt." Es habe Wochen gedauert, bis Auflagen erteilt wurden – an der Gesamtsituation habe sich aber bis September nichts geändert. Danach sei der Hund verschwunden. Seither hält die Nachbarsfamilie einen Papagei. "Sein extremes Pfeifen war besorgniserregend. Und siehe da, es war wie mit dem Hund: Der Vogel war stets draußen, in einem viel zu kleinen Käfig. Also habe ich mich erneut beim Amtstierarzt gemeldet."

Keine Reaktion

Genauso empört wie über das Verhalten der Nachbarn den Tieren gegenüber ist Stückler über die Reaktionen der Behörden. "Es kann doch nicht sein, dass immer erst was passieren muss. Ein Tier ist doch keine Sache! Es gibt im Bereich des Tierschutzes Gesetze. Warum werden diese dann nicht auch eingehalten? Warum sieht niemand nach?" Von den Amtstierärzten habe sie bis heute keine Rückmeldung bekommen. Auch der E-Mail-Verkehr mit der Tierschutzombudschaft verlaufe schleppend. Mitte April bekam Familie Stückler schließlich ein entsprechendes Schreiben, in dem sie verständigt wurde, dass die angeführte Papageienhaltung kontrolliert und eine Frist für Verbesserungsmaßnahmen gesetzt worden sei. "Ein ähnliches Schreiben haben wir aber schon einmal bekommen. Und es ist nichts geschehen inzwischen. Was die Behörden wirklich tun, kann man ihnen nur schwer nachweisen", sagt Stückler ernst. "Manchmal habe ich das Gefühl, von den Behörden im Stich gelassen worden zu sein. So, als wäre denen meine Liebe zu Tieren lästig." Vonseiten der Tierschutzombudsstelle heißt es, das Verfahren sei am Laufen, aus Datenschutzgründen dürften allerdings auch an die Familie Stückler keine Details weitergetragen werden. Die gesetzte Frist müsse eingehalten werden, bevor weitere Entscheidungen getroffen werden.

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