Blumengießen ist Chefsache

Gärtnermeister und Meisterfloristin mit Tochter: Die Juristin ist auch Meisterfloristin in Ausbildung. | Foto: WOCHE
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  • Gärtnermeister und Meisterfloristin mit Tochter: Die Juristin ist auch Meisterfloristin in Ausbildung.
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GRATKORN. Zum Unternehmer-Interview haben wir uns mit Gärtnermeister Johann Heinz Posch in Gratwein getroffen.

WOCHE: Was ist das Besondere an Ihrem Beruf?Johann Heinz Posch: Wir beteiligen uns am Privatleben der Kunden und stehen daher in einem sehr sensiblen Kontakt zu ihnen. Immerhin kommt unsere Arbeit nicht nur in die Gärten, sondern auch in alle Wohnräume.

Und wie schaffen Sie das? Vom Samenkorn bis zur ausgewachsenen Pflanze ist bei uns alles Handarbeit: Jede Pflanze ist mindestens drei- bis viermal berührt worden, bevor sie verkauft wird. Bei uns gibt es nur stressfreie Pflanzen, denn keine hat einen langen Weg über irgendwelche Großmärkte hinter sich. Jeder Produktionsschritt soll für den Kunden nachvollziehbar sein. Wir sind ein Nützlingsbetrieb, der mit Mikroorganismen arbeitet. Und die natürliche Nachhaltigkeit wird bei uns groß geschrieben.

Wie hat sich das Geschäft im Laufe der Zeit verändert? Heute muss immer alles zu jeder Zeit verfügbar sein. Das gilt auch für die Floristik und Gärtnerei. Es gibt zum Beispiel die Blume oder das Gemüse des Jahres, gewisse Größen oder spezielle Blütenfarben, nach denen Kunden suchen. Wir richten uns gerne nach den Wünschen und Bedürfnissen der Kunden. Das bedeutet aber auch, dass wir ständig auf der Suche nach Züchtern und Zulieferern sind, die das Neue anbieten. Letztendlich steuert dies der Konsument.

Es hat den Anschein, als würde der Garten wieder in Mode kommen. Stimmen Sie dem zu? Ja, aber nicht nur der Garten, sondern auch das Garteln und der Wunsch nach Selbstversorgung. Auch der Städter möchte sein kleines Reich haben, und sei es auf dem Balkon. Und wo nur wenig Platz ist, wird das Angebot kreativer und flexibler. Etwa durch Säulenobst oder Hängegemüse. Es wird auch nicht mehr billiger gekauft, denn der Kunde weiß, was Qualität ausmacht.

Verraten Sie als Profi unseren Lesern den ultimativen Gartentipp? Gießen ist kultivieren! Das richtige Gießen ist das Wichtigste. Ich kenne jedes Pflänzchen und weiß genau, welches wann wie viel Wasser braucht. Der Pflanze ist es egal, ob Wochenende ist, um sie muss man sich immer kümmern. Deshalb ist Gießen auch Chefsache.

Information

Die Gärtnerei Posch wird seit 1956 als Endverkaufsbetrieb für Gemüse und Zierpflanzen geführt. Weit über 100 verschiedene Blumenpflanzen werden produziert. Der Betrieb ist Mitglied der Steirischen Blumenschmuckgärtner. Zum Service zählen u.a.: Gartenbepflanzung, Innenraumbegrünung, Hauslieferdienst, Grabbepflanzungen. Servicebereich Meisterfloristik: saisonale Floristik, Event-, Hochzeits- und Trauerfloristik. Neben Gärtnermeister Johann Heinz Posch und Meisterfloristin Monika Posch stehen den Kunden fünf Mitarbeiter zur Verfügung. Kontakt: Garten- & Blumen-Meisterwerkstatt MJH Posch, Judendorfer Straße 14, 8112 Gratwein, Tel.: 03124 / 51366, Homepage: Gärtnerei Posch

Zum Unternehmer
Johann Heinz Posch wurde am 12. August 1960 in Graz geboren.
Nach der vierjährigen Gartenbaufachschule in Langenlois, Niederösterreich, folgte die Praxis im Zierpflanzenbaubetrieb in Graz.
Schon als Kind wollte er Gärtner werden. 1980 übernahm er den elterlichen Betrieb. 1985 folgte die Meisterprüfung. Familienstand: Verheiratet mit Meisterfloristin Monika Posch. Tochter Christina ist nicht nur Juristin, sondern auch Meisterfloristin in Ausbildung.
Lebensphilosophie: "Wenn ich sage, ich mache es, dann mach ich es auch!"

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