99ers-Boss Jochen Pildner-Steinburg zur Lage der Liga: „Auf Sicht wird das böse enden!“

Klare Ansichten, klare Worte: Jochen Pildner-Steinburg erwartet von Coach Todd Bjorkstrand heuer den Einzug unter die Top-Sechs und den Einbau junger Spieler. | Foto: GEPA
  • Klare Ansichten, klare Worte: Jochen Pildner-Steinburg erwartet von Coach Todd Bjorkstrand heuer den Einzug unter die Top-Sechs und den Einbau junger Spieler.
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Am Freitag (19.15 Uhr) hat uns die Eiszeit wieder – da eröffnen die 99ers im „Bunker“ mit dem Heimspiel gegen Bozen die neue Eishockey-Saison. Vorm Start in der EBEL stand uns Klub-Präsident Jochen Pildner-Steinburg in einem ausführlichen Interview Rede und Antwort. Der GAW-Boss nahm sich in gewohnter Manier kein Blatt vor den Mund und sprach über das neue Team, die Vorgaben an Coach Bjorkstrand, die neue Halle und sagte auch, was ihm an der Liga so gar nicht passt.

WOCHE: Herr Präsident, welchen Eindruck haben Sie von der neuen Mannschaft?

Jochen Pildner-Steinburg: Der Turniersieg am vergangenen Wochenende in Fehervar stimmt sicher positiv. Ich persönlich habe allerdings nur die Heimpartie gegen Budapest gesehen – das war leider keine besondere Vorstellung. Aber Junge wie Zierer, Natter und auch Petrovitz haben sich in der Vorbereitung zweifellos empfohlen – das muss auch unser Ziel sein, diese jungen Spieler heranzuführen. Von einigen Legionären bin ich aber enttäuscht, deshalb werden wir hier sicher noch einige Tauschvorgänge vornehmen – der erste war jetzt Luke Walker, von dem wir uns verabschiedet haben.

Wie läuft so eine Spielerverpflichtung bei den 99ers ab – wer trifft da letztendlich die Entscheidung?

Die Auswahl der Spieler ist einzig und allein durch Coach Todd Bjorkstrand und sein Trainerteam erfolgt – wir haben die Transfers nur finanziell abgesegnet.

Apropos Todd Bjorkstrand: Sein Verbleib in Graz war ja nach der letzten Saison alles andere als unumstritten …

Es stimmt, dass es einige Diskussionen gegeben hat. Im Verein haben sich auch einige gegen seinen Verbleib ausgesprochen, wobei ich dafür war – und letztlich treffe ich auch diese Entscheidungen.

Welche Vorgaben haben Sie Bjorkstrand mit auf den Weg gegeben?

Wie schon vorher erwähnt – wir erwarten uns, dass er junge Spieler einbaut und seine Handschrift, junge Spieler zu entwickeln, erkennbar wird, so wie er das in Dänemark schon unter Beweis gestellt hat. Natürlich verbunden mit dem Auftrag, dass wir es in die Play-offs schaffen – wenn möglich im ersten Abdruck, also unter die Top-Sechs kommen. Ich gehe davon aus, dass wir dafür auch das richtige Team haben.

Neu sind nicht nur viele Spieler, sondern auch Vorstandsmitglieder – was erwarten Sie sich von den neuen Vorstandsmitgliedern?

Wir wollten den Vorstand erweitern und haben dann die Möglichkeit genutzt, Andreas Philipp, Herbert Paierl und Philipp Hofer ins Boot zu holen. Die Herren Paierl und Philipp sollen für uns ihre Kontakte in Wien spielen lassen und dort auch unsere Sponsoren betreuen. Herr Hofer ist speziell für die Jugend und die Entwicklung im Jugendbereich verantwortlich.

Neue Spieler, neuer Vorstand und in dieser Saison gibt’s zumindest schon eine neue Eisfläche, für die nächste Saison wird die Renovierung des altehrwürdigen „Bunkers“ dann endgültig abgeschlossen sein – glauben Sie an einen damit verbundenen Eishockey-Boom in Graz?

Dass wir bei einem Testspiel gegen einen nicht wirklich spektakulären Gegner 1.800 Besucher in der Halle gehabt haben, zeigt, dass das Interesse in Graz am Hockey vorhanden ist. Ich bin bezüglich der Halle auch in ständigem Kontakt mit dem Bürgermeister. Wir sind also in die Planung eingebunden – weshalb ich auch sagen kann, dass die geplante Hallenlösung sowohl finanziell, als auch sportlich und von der Bequemlichkeit her vertretbar ist. Mit einer komfortbietenden Halle kann zweifellos ein zusätzlicher Hype entfacht werden. Wenn man dann bedenkt, dass wir in der letzten Saison bereits einen Schnitt von 2.600 Besuchern pro Match gehabt haben, ist da schon noch sehr viel Potenzial drin.

Sportlich wird die EBEL von Jahr zu Jahr stärker – Klubs wie Wien und Salzburg zählen auch schon zu den Fixgästen in der Champions-Hockey-League. Wie sehen Sie da die Entwicklung?

Auch wenn ich dafür schon oft diszipliniert wurde, meine Kritik an der Liga bleibt bestehen. Es ist richtig, dass in der EBEL mittlerweile Eishockey auf höchstem Niveau gespielt wird – allerdings gibt’s dahinter überhaupt nichts. Der Niveau-unterschied zwischen erster und zweiter Liga wird immer größer – auf Sicht wird das für das österreichische Eishockey böse enden. Ich war auch immer ein Verfechter der internationalen Liga, mittlerweile hat das aber Formen angenommen, dass sich die Liga leider in die völlig falsche Richtung entwickelt. Wenn ich etwa an das Lizenzierungsverfahren denke, stellt es mir richtiggehend die Haare auf.

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