0:1 gedreht
SK Sturm krönt sich zum zweiten Mal in Folge zum Cupsieger
Jubelstürme im schwarz-weiß! Wie im Jahr zuvor trafen am Mittwoch Sturm Graz und Rapid Wien im Klagenfurter Wörthersee Stadion im ÖFB-Cupfinale aufeinander. Wie im Jahr zuvor gehen die Grazer als Sieger vom Platz. Damit bleiben die Chancen auf das Double für den Tabellenführer intakt.
KLAGENFURT. Die Stimmung bei beiden Fanlagern weit vor Spielbeginn ausgezeichnet, die Lautstärke im ausverkauften Stadion entsprechend. Der erste Eckball des Fußballnachmittags gehört Rapid, der kommt zwar nicht ungefährlich, doch Nenad Cvetkovic mit dem Kopf nicht gut genug, Abstoß. Fast im Gegenzug tanzt Sturms Tomi Horvath im Strafraum die Hütteldorfer Abwehr aus, legt zu Seedy Jatta, dem aber nichts Zählbares gelingt.
Impressionen vom Fan-Support im Stadion (Video):
Beide Mannschaften bissig in der Vorwärtsbewegung und wenig zimperlich beim Verteidigen, die Wiener vielleicht sogar noch eine Spur aggressiver, die Grazer versuchen es spielerisch. Nach nicht einmal einer Viertelstunde der erste Wechsel bei den Grün-Weißen: Moritz Oswald kommt für Jonas Auer, Knöchelverletzung.
In der 19. Minute hat Horvat die Führung am Fuß, doch der Wiener Schlussmann Niklas Hedl kann entschärfen. Sturm jetzt am Drücker, so dass sich Cvetkovic nicht besser zu helfen weiß und Gelb nach einem bösen Foul an Sturms Offensivmann Mika Biereth kasssiert. Kurz Hoffnung beim grün-weißen Anhang, doch Isak Jansson trifft nur das Außennetz.
Rapid-Führung kurz vor der Pause
Wieder Drangphase der Grazer, Biereth nach gut einer halben Stunde Spielzeit per Kopf an die Stange, kurz darauf köpfelt Jatta aus kurzer Distanz über das gegnerische Tor. Minute 34: Leopold Querfeld hält Jatta im Strafraum am Trikot zurück, letzterer fällt, doch der Pfiff bleibt aus. Ebenso in der nächsten Offensivaktion der Grazer. Der Norweger geht leicht zu Boden, deutlich zu wenig, wie der Unparteiische befindet.
Kurz vor Ende der ersten Hälfte: Gelb für Biereth wegen hohem Bein, weil der Däne schon in der Box versucht Hedl zu überheben, den von hinten heraneilenden Neraysho Kasanwirjo nicht sehen kann und ihn mit dem Fuß erwischt. Dann der Schock für die Schwarz-Weißen: Zuerst scheitert Rapid-Mittelfeldmann Marco Grüll an Sturm-Goalie Vitezslav Jaros, doch der Nachschuss von Matthias Seidl sitzt. So geht es mit einem 0:1 für die Außenseiter in die Pause.
Sturm startet wuchtig in Hälfte zwei
Zwei Minuten nach Wiederanpfiff probiert Biereth sein Glück aus kurzer Distanz, aber zu harmlos. Rapids Abwehrverhalten ohne Rücksicht auf Verluste, Sturm zu ungenau, um ein schönes Spiel aufzuziehen. Doch dann David Affengruber, der nach einer Eckballvariante per Kopf in der 50. Minute den Ausgleich erzielt. Die Südkurve, wo in diesem Jahr die Grazer Fanklubs stehen, brennt.
Kurz darauf wird es nach einer Ecke wieder brenzlig im Rapid-Strafraum, doch es bleibt beim Gleichstand. Für die Mannschaft von Cheftrainer Christian Ilzer läuft zwar noch immer nicht alles wie am Schnürchen, doch der Ball rollt jetzt besser für die "Schwoazn". Nach einer Stunde geht Jatta, statt ihm soll William Böving frischen Wind in die Sturm-Offensive bringen.
Einen von Jusuf Gazibegovic getretener Freistoß von links außen in die Mitte können die Grün-Weißen klären. Doch nach vorne geht bei den Hütteldorfern nicht viel. Beim steirischen Anhang hält es schon längst keinen mehr auf den Sitzen. Einen Freistoß zentral, 30 Meter vor dem Tor von Jaros, bugsiert Grüll weit drüber.
Dann die vermeintliche Führung, Sturms Abwehrchef Gregory Wüthrich bekommt am langen Eck nach einem Corner den Ball an die Brust und die Hand. Dass die Kugel über die Linie geht, trotz erstem Jubel der Fans irrelevant. In der 68. Minute kommt ein scharfer Ball von rechts zu Rapid-Kapitän Guido Burgstaller, der das Spielgerät am Elferpunkt aber nicht unter Kontrolle bringt. Doppeltausch bei den Wienern und bei den Grazern schickt Ilzer Dimitri Lavalee für Alexander Prass ins Spiel.
Sturm und Drang in der Endphase
Neun Minuten vor Ende der regulären Spielzeit krönt ein an diesem Tag stark aufspielender Tomi Horvat seine Leistung mit dem Tor zum 2:1. Großer Jubel, VAR-Check, noch größerer Jubel. Die Partie ist gedreht, die Titelverteidigung zum Greifen nahe, das Momentum bei den Schwarz-Weißen. In der 86. Minute rutscht Biereth noch knapp an einem Stanglpass von William Böving (in der 60. Minute für Jatta gekommen) vorbei. Das wäre der definitive Todesstoß für Rapid gewesen, doch den wird es ohnehin nicht mehr brauchen. In der 89. Minute bekommt Fanliebling Stefan Hierländer seinen Kurzauftritt, für ihn verlässt Horvat das Feld.
Dann probiert es Gazibegovic im Sechzehner, doch Hedl bleibt zumindest in diesem Duell Sieger. Der Grazer Anhang längst in freudiger Erwartung, vier Minute gibt es drauf. Zum Schluss noch eine gefährliche Doppel-Eckballchance für Rapid. Sogar Hedl ist mit vorne und rammt Jaros, der den Ball sicher pflückt, zu Boden. Der tschechische Sturm-Schlussmann hat jetzt viel Zeit. Dann ist es vorbei, Schlusspfiff. Sturm ist wieder österreichischer Cupsieger und die schwarze Hälfte des Wörthersee Stadions eskaliert vor Freude.
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