Benedikt Bittmann – und das "Feia" brennt immer no’

Tolle Bedienung, tolles Essen: Bei Maria und dem Team von "di Gallo" fühlten sich Benni Bittmann und Marcus Stoimaier wohl. | Foto: geopho.com
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Er war Landtagsabgeordneter und Präsident von "seinem" GAK – aktuell ist er außerdem Vizepräsident der steirischen Wirtschaftskammer. Vor allem ist Benedikt Bittmann, den eigentlich alle nur Benni nennen, aber eines: Vollblutunternehmer. Seit 26 Jahren leitet er mittlerweile den Elektrogroßhandel "Seitner & Bittmann".
Wir haben mit ihm im "Business Lunch" im Traditionsgasthaus "di Gallo" über sein Traditionsunternehmen, geänderte Rahmenbedingungen und natürlich auch seine Liebe zum Fußball gesprochen.

WOCHE: Herr Bittmann, Ihr Unternehmen besteht mittlerweile seit über 70 Jahren – wie hält man sich gerade in der schnelllebigen Elektrobranche so lange erfolgreich am Markt?

Benedikt Bittmann: Schon mein Großvater und mein Vater sind sehr seriös mit dem Eigenkapital umgegangen – wir wollten nie die Größten sein. Ich habe diese Denkweise dann fortgeführt – die finanzielle Ausstattung war uns immer am wichtigsten. Das hat uns zum Beispiel auch 2008, als die wirtschaftliche Situation nicht wirklich rosig war, geholfen. Das große Um und Auf sind aber natürlich vor allem die Mitarbeiter. Lieferanten, Kunden und Mitarbeiter – für uns sind alle drei Säulen gleich wichtig und daher auch mit gleicher Sorgfalt zu behandeln. Wir tragen dem etwa dadurch Rechnung, dass unsere Mitarbeiter laufend geschult werden und uns auch die Lehrlingsausbildung sehr am Herzen liegt.

Sie haben gerade die Lehrlingsausbildung angesprochen – wie schwierig ist es heutzutage, wirklich geeignete Lehrlinge zu finden?

Es ist in der Tat nicht einfach, geeignete junge Menschen für die Lehre zu begeistern. Da ist zum einen der Geburtenrückgang und generell ist es aktuell eben auch so, dass alles zur Matura drängt. Die Wirtschaftskammer hat dahingehend mit dem Talent-Center aber einen wichtigen Akzent gesetzt.

Sie sind ja auch Vizepräsident der steirischen Wirtschaftskammer …

Ja, aber das habe ich nicht nur deswegen gesagt. Der Talent-Center ist einfach eine wunderbare Einrichtung, um jungen Menschen eine Orientierung geben zu können.

Zurück zu Ihrem Unternehmen – Sie führen es mittlerweile in dritter Generation, war es für Sie immer klar, in die Firma zu gehen?

Das war immer klar. Mein Vater war leider todkrank, als ich noch in der Schule war – dadurch war’s sehr wichtig, sofort anzufangen und mich schnell einzuarbeiten. Für mich war es aber auch immer klar, dass ich Unternehmer sein will.

Und wie hält man dieses Feuer am Lodern?

Also für mich reicht schon ein verlängertes Wochenende – wenn ich danach wieder ins Büro gehe, fühle ich mich einfach wohl. Wenn dem nicht so wäre, dann müsste ich eh sofort aufhören. Ich meine, ich mache gerne Urlaub und bin nicht jeden Tag um sieben Uhr im Büro – ich muss keine Stunden sammeln. Aber ich arbeite gerne und bin mittlerweile eben 37 Jahre bei der gleichen Firma (lacht).

Zum Abschluss müssen wir kurz über Fußball sprechen – verfolgen Sie den GAK noch?

Mit großem Interesse sogar. Ich freue mich, wenn der GAK jedes Jahr Meister wird, das erzähle ich auch gerne meinen "schwarzen" Freunden. Ich verfolge das also interessiert und entspannt, weil ich Gott sei Dank keine Nachwehen zu erwarten habe. Aber noch einmal würde ich das Präsidentenamt sicher nicht übernehmen.

Steckbrief

Geboren am 06.06.1959 in Graz.
Hat eine Tochter (Leonie, 13) und ist mit Gattin Maria verheiratet.
Ist acht Jahre lang ins BG Lichtenfels gegangen, hat danach die Schule abgebrochen und ist in die Firma gewechselt.
Seit mittlerweile 37 Jahren arbeitet er nun im Unternehmen und leitet es in dritter Generation.
War Landtagsabgeordneter für die ÖVP und ist aktuell Vizepräsident der steirischen Wirtschaftskammer.
Seine Hobbys sind Fußballspielen ("Zwei Mal in der Woche kicke ich mit meiner Hobbypartie – im Winter ein Mal in der Brucknerschule und ein Mal im Lichtenfels"). Außerdem liest er gerne und viel, aktuell gerade "Der alte König in seinem Exil" von Arno Geiger.
Den Urlaub verbringt er im Winter am liebsten auf der Turracher Höhe zum Skifahren, im Sommer geht’s nach Kärnten oder Jesolo.
Als Kind war er handwerklich schon immer sehr interessiert. "Ich habe da natürlich Winnetou gelesen – und mit meinem ersten Werkzeugkoffer habe ich mir dann ein Lager gebaut."

Das ist Seitner & Bittmann

Gegründet 1924 durch Franz Seitner und Franz Bittmann. Im Jahr 1930 wird Franz Bittmann, der Großvater von Benedikt Bittmann, alleiniger Inhaber des Unternehmens.
Ursprünglich war der Firmensitz in der Burggasse 10, danach mehr als 20 Jahre lang in der Einspinnergasse, 1969 erfolgte schließlich die Übersiedelung an den jetzigen Standort in der Kossgasse.
Geschäftsführer: Benedikt Bittmann, in dieser Position seit 1990
Mitarbeiter: 30
Kunden (Auszug): Magna, GAW, Mayr-Melnhof, Gaulhofer …
Standorte:

Graz und Klagenfurt – von diesen beiden Städten aus wird der Kernmarkt Südburgenland, Steiermark, Kärnten und Osttirol bedient.

Tolle Bedienung, tolles Essen: Bei Maria und dem Team von "di Gallo" fühlten sich Benni Bittmann und Marcus Stoimaier wohl. | Foto: geopho.com
Unternehmer, Kammerfunktionär, Ex-Politiker: Benni Bittmann | Foto: geopho.com
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