Ur-Mammut bei Bauarbeiten an der A5 entdeckt

Mit Gipsbandagen stützen die Ausgräber ihre Fossilien-Funde. | Foto: NHM Wien
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  • Mit Gipsbandagen stützen die Ausgräber ihre Fossilien-Funde.
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ÖSTERREICH. Bei Bauarbeiten an der A5-Baustelle der ASFINAG im Bezirk Mistelbach entdeckten Geologen die Fossilien. In einer mehrtägigen Notgrabung konnten neben Wirbelknochen auch zwei vollständig erhaltene, zweieinhalb Meter lange Stoßzähne freigelegt werden.

Rund eine Million Jahre alt

Aufgrund Form der Stoßzähne und der geologischen Verhältnisse vermuten die Paläontologen des NHM, dass es nicht um das "gewöhnliche" Wollhaarmammut handelt. Dieses war während der späten Eiszeit in Ostösterreich verbreitet. Die Überreste ordnen die Paläontologen eher dem wesentlich älteren Ur-Mammut zu.

"Grob geschätzt sind die Überreste vermutlich rund eine Million Jahre alt", sagt Oleg Mandic vom Naturhistorischen Museum zu meinbezirk.at. "Es ist sehr selten, dass wir Funde aus dieser Zeit machen."

Erkenntnisse über die Umwelt

Nach der Bergung wurden die Stoßzähne mit Gipsbandagen stabilisiert und ins Naturhistorische Museum nach Wien gebracht. Alle Überreste dürften zu einem einzigen Tier gehören, das im Schlamm der Ur-Zaya eingelagert wurde.

In den nächsten Wochen und Monaten werden die Fossilien weiter gehärtet imd präpariert, damit die Forscher weitere Untersuchungen vornehmen können. "Die Funde helfen uns, Erkenntnisse über die damalige Umwelt zu bekommen", sagt Mandic. Dabei seien aber nicht nur die Überreste wichtig, sondern auch die Fundsituation.

So könne man zum Beispiel schon sagen, dass es sich um einen Fund aus einem Interglazial handelt – einer kurzen Warmzeit während einer Eiszeit – da die Überreste im Schlamm eines Flusses eingelagert waren.

Lesen Sie auch:

* Interview mit Ursula Göhlich vom NHM zum Fund des Ur-Mammuts

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