Weltnichtrauchertag: Was den Tabakmanager und Nichtraucher Ralf-Wolfgang Lothert bewegt

Lothert: "Ich bin ein Verfechter eines eigenverantwortlichen Zugangs, bei dem jeder Mensch selbst darüber entscheiden kann, wie er mit Tabakprodukten umgehen möchte, sofern er beim Konsum niemanden stört." | Foto: www.peterrauchecker.at
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  • Lothert: "Ich bin ein Verfechter eines eigenverantwortlichen Zugangs, bei dem jeder Mensch selbst darüber entscheiden kann, wie er mit Tabakprodukten umgehen möchte, sofern er beim Konsum niemanden stört."
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Ralf Wolfgang-Lothert ist Mitglied der Geschäftsführung von JTI Austria, früher Austria Tabak. JTI heißt Japan Tobacco International und beschäftigt laut Homepage in Österreich 380 Mitarbeiter, die vor allem im Großhandel tätig sind. Zigaretten werden in Österreich keine mehr produziert.

Zigaretten werden teurer

Dennoch: 1,7 Milliarden Euro betrugen die Einnahmen aus der Tabaksteuer im Vorjahr. Das ist Rekord. Eine Entwicklung, die anhalten dürfte. Denn für die beiden kommenden Jahre ist eine weitere Erhöhung des Zigaretten-Preises bereits beschlossen. Ab 2018 kommt dann jedoch das generelle Rauchverbot in der Gastronomie.

Wird der Tabakkonsum dann zurückgehen, fragen wir Lothert? „Ausgehend von den Erfahrungswerten aus Italien gehen wir von einem realistischen Marktvolumensrückgang von sechs bis acht Prozent aus, was konservativ gerechnet rund 50 Millionen Euro Tabaksteuereinnahmen weniger bedeutet.“ Was Lothert Sorge bereitet: „Österreichs Nachbarländer haben ein sehr viel niedrigeres Preisniveau bei Tabakprodukten und so treiben zu hohe Tabaksteuern die Konsumenten sehr schnell ins nahegelegene Ausland.“


Grafik: Kitting

Österreichische Jugendliche greifen oft zur Zigarette

In Östereich greifen 33 Prozent der Bevölkerung regelmäßig zur Zigarette. Bei den Jugendlichen liegen wir sogar an trauriger Spitze innerhalb der OECD-Länder. Hat man da als Tabakmanager nicht eine besondere Verantwortung, wollen wir von Lothert wissen? Er sieht Prävention und Jugendschutz in allen Lebensbereichen als eine gemeinsame gesellschaftliche Verantwortung. „Im Bereich des Tabakkonsums ist der Beitrag von Industrie und Handel das absolute Bekenntnis zum Handelsmonopol und die Abgabe von Tabakprodukten in Trafiken. So ist sichergestellt, dass dem Verkauf an Minderjährige ein Riegel vorgeschoben werden kann.“ Auch die Umrüstung sämtlicher Zigarettenautomaten auf die Altersüberprüfung via Bankomatkarte sei hier ein wichtiger Schritt gewesen.

Lothert ist übrigens Nichtraucher. "Ich liebe aber den Duft und Geschmack von frischem Tabak." Und welche Meinung hat er zum Rauchen? "Ich bin ein Verfechter eines eigenverantwortlichen Zugangs, bei dem jeder Mensch selbst darüber entscheiden kann, wie er mit Tabakprodukten umgehen möchte, sofern er beim Konsum niemanden stört. In Europa setzt sich leider immer stärker eine sehr bevormundete Verbotskultur durch, die immer stärker ins Privatleben hineinregiert."

Lothert: "Ich bin ein Verfechter eines eigenverantwortlichen Zugangs, bei dem jeder Mensch selbst darüber entscheiden kann, wie er mit Tabakprodukten umgehen möchte, sofern er beim Konsum niemanden stört." | Foto: www.peterrauchecker.at
1,7 Milliarden Euro betrugen die Einnahmen aus der Tabaksteuer im Vorjahr. | Foto: Grafik: Kitting

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