Selbst bestimmt statt "abgestempelt"
Vom AMS zum eigenen Chef: Wie Arbeitssuchende als Selbstständige durchstarten.
Über 500 Steirer haben im Vorjahr den Weg von der Arbeitslosigkeit direkt in die Selbstständigkeit beschritten. Damit haben sie nicht nur sich selbst einen Job geschaffen, sondern auch noch 51 anderen Menschen, die sie nun als Mitarbeiter beschäftigen.
Ermöglicht wurden diese start-ups durch das Unternehmensgründungsprogramm des AMS, das österreichweit seit über zehn Jahren eine Alternative zur ewigen Jobsuche für Arbeitslose darstellt – und das durchaus erfolgreich: So bestehen zwei Drittel der gegründeten Unternehmen auch nach fünf Jahren noch.
Die Voraussetzungen
Aussicht auf Erfolg ist eines der wesentlichen Kriterien, die entscheiden, ob jemand beim AMS-Unternehmensgründungsprogramm teilnehmen kann. Daneben darf der Bewerber nicht zu hoch verschuldet sein, sollte die nötige Qualifikation mitbringen, aber noch nicht im angestrebten Bereich selbstständig gewesen sein. Eine externe Unternehmensberatung beurteilt schließlich auch noch den Business Plan. "Erst nach einem insgesamt positiven Befund ist ein Einstieg in das Gründungsprogramm möglich", erläutert AMS-Geschäftsführer Karl-Heinz Snobe. Während der Gründungsphase von sechs Monaten bezieht der potenzielle Gründer Arbeitslosengeld, absolviert eventuell nötige Zusatzqualifikationen und ist versichert.
Beliebteste Branchen
Der Mix der Branchen, die jene Steirer, die 2015 am Unternehmensgründungsprogramm teilgenommen haben, für ihre Selbstständigkeit gewählt haben, ist durchaus bunt: Zugpferd Nummer eins sind private Dienstleistungen – 30 Prozent entschieden sich beispielsweise für eine Karriere als Masseur oder Berater – gefolgt von Gewerbe und Handwerk. An dritter Stelle rangiert der Handel, der für 14 Prozent der Jungunternehmer attraktiv war. Nicht ganz ausgewogen ist das Geschlechterverhältnis: 535 der vom AMS begleiteten Unternehmensgründer waren 305 Männer und 230 Frauen.
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