Leibnitz: Erinnerungen an einen tierischen Freund
Ein Gedicht von August Zinser aus Leibnitz
Mein Hund
Er war mir treu, er war mein Freund,
und als er starb, hab' ich geweint.
Schlaf einsam ich im dunklen Raum,
dann spricht mein Hund zu mir im Traum.
"ich hab im Leben dich begleitet,
und auch viel Freude dir bereitet.
Bis je kam die Todesstund',"
so sprach im Traum zu mir mein Hund.
"Darum ist nun dein Herz so schwer,
und das Leben scheint dir leer.
Auch deine Seele ist noch wund,"
so sprach im Traum zu mir mein Hund.
"Du siehst nur mehr die Blätter fallen,
und dichte, graue Nebel wallen.
Sieh die Welt nicht grau, sie ist doch bunt,"
so sprach im Traum zu mir mein Hund.
"Wir werden wieder über Felder laufen,
uns ungestüm um's Stöckchen raufen.
Und rasten dort am Wiesengrund,"
so sprach im Traum zu mir mein Hund.
"Herrchen, bleib nicht traurig stehn,
werd' wiederan deiner Seite gehn.
Wenn wir uns sehn, in ferner Stund',"
so sprach im Traum zu mir mein Hund.
Neben mir, dein Platz ist leer,
ich ruf nach dir, doch du kommst nicht mehr.
Du musstest gehn, von diesem Erdenrund.
So leb denn wohl! Mein treuer Hund!
© A. Zinser, Leibnitz
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