Demenz ist eine große Herausforderung

Manuela Künstner, Hans Stoisser und Lisi Murko kennen die Sorgen und Probleme der pflegenden Angehörigen.
  • Manuela Künstner, Hans Stoisser und Lisi Murko kennen die Sorgen und Probleme der pflegenden Angehörigen.
  • hochgeladen von Eva Heinrich-Sinemus

Demenz ist eine Krankheit, von der immer mehr Menschen betroffen sind. Die Krankheit ist für die pflegenden Angehörigen sowohl finanziell als auch psychisch eine große Belastung, wie Manuela Künstner von der Demenzservicestelle des Sozialvereins Deutschlandsberg zu berichten weiß.

Finanzielle Probleme

"Die pflegenden Angehörigen brauchen auch mal Zeit für sich. Doch viele, vor allem ältere Menschen mit einer kleinen Pension, können sich keine stundenweise Betreuung ihrer Lieben leisten." Neben den finanziellen Herausforderungen, die mit Pflege (24-Stunden Pflege, mobiler Dienst, etc.) einhergehen, ist auch der psychische Aspekt nicht zu unterschätzen. Einer, der offen darüber spricht, ist Altbürgermeister Hans Stoisser aus Leibnitz. "Vor sechs Jahren hat sich mein Leben mit einem Schlag völlig verändert, als meine Frau die Diagnose Demenz bekam", so der rüstige 89-Jährige.

Sorge ist ständig da

"Die Familie war sich einig, dass wir meine Frau zuhause pflegen. Mittlerweile haben wir eine 24-Stunden-Pflegekraft, die uns unterstützt", erläutert Stoisser. Das Problem: Viele der Betreuerinnen haben keine adäquate Ausbildung, schon gar nicht im Umgang mit Demenzkranken. In Zusammenarbeit mit dem Sozialverein Deutschlandsberg wurde für Frau Stoisser ein Plan zur Aktivierung entwickelt, den die Betreuerin mit ihr jeden Tag durcharbeitet. "Man merkt, dass es ihr sehr hilft", freut sich Stoisser. Wer glaubt, mit einer 24-Stunden-Pflege seien die Sorgen der Angehörigen weniger, der täuscht sich: "Gerade Ehepaare empfinden die Verpflichtung, ihre Partner nicht allein zu lassen. Es wird ständig alles kontrolliert und das eigene Leben dadurch eingeschränkt", so Künstner. Sie wünscht sich vom Land Steiermark eine bessere Lobby für ältere Menschen. "Wir brauchen ein Sprachrohr, das sich für die Bedürfnisse der älteren Generation, egal ob gesund oder krank, einsetzt und an das man sich wenden kann."

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