Ein touristischer zweiter Frühling für Eisenerz

EISENERZ. Wo einst Bergbau und Schwerindustrie den Wohlstand brachten, könnte bald ein zweiter, dieses Mal touristischer Frühling anbrechen. Die Rede ist dabei natürlich von der Münichtalsiedlung in Eisenerz – oder besser, dem Erzberg Alpin Resort, wie es dort seit Mitte Dezember heißt. Für bisher rund sieben Millionen Euro wurde seit knapp einem Jahr kräftig gebaut und renoviert im Münichtal. Entstanden sind so bisher 70 Ferienwohnungen. Ein erster Schritt für Eisenerz, sich in eine fremdenverkehrliche Zukunft weiterzuentwickeln. Gesamt sollen 35 Millionen Euro in das Großprojekt investiert werden, wie Johannes Arenth, Geschäftsführer des ausführenden Bauträgers Almdorfbau aus Stadl an der Mur, erläuterte.

Alles neu im Münichtal

Bewohnbar waren die ersten Ferienunterkünfte zwar schon seit Mitte Dezember, offiziell eröffnet wurde aber erst jetzt. Nicht nur Eisenerzer, sondern auch zahlreiche Repräsentanten aus Politik und Wirtschaft ließen sich die Feierlichkeiten mit anschließendem Tag der offenen Tür nicht entgehen. "Diese Eröffnung bedeutet mir persönlich sehr viel", sagte die Eisenerzer Bürgermeisterin Christine Holzweber, die selbst im Münichtal aufgewachsen ist. "Ich hoffe, dass das Alpin Resort die Initialzündung für viele weitere Projekte in diese Richtung sein wird." Einen besonderen Dank richtete sie auch an die Bürger, die die Umsetzung des Projekt ermöglichten, indem sie bereit waren, sich aus ihren alten Wohnungen umsiedeln zu lassen.
"Eisenerz startet durch", betonte Landeshauptmannstellvertreter Michael Schickhofer. "Vor zehn Jahren hieß es noch 'Eisenerz könne man praktisch zusperren', heute zeigt sich hier mit dem Nordischen Ausbildungszentrum, dem Forschungszentrum am Berg und dem Erzberg Alpin Ressort ein Erfolgsstandort in Entwicklung!" Gerhard Brix, Geschäftsführer der Betreibergesellschaft Alps Residence, sieht Potenzial: "Die Möglichkeiten in Eisenerz sind erstaunlich. Ich bin überzeugt, dass es uns gelingt, daraus etwas zu machen!"

Bestens gebucht

Die Zeichen dafür, dass hier etwas Nachhaltiges geschaffen wurde, stehen jedenfalls schon einmal sehr gut. Bereits zu Silvester war man bis auf das letzte Bett ausgebucht, und auch die gegenwärtige Buchungssituation für den Sommer kann sich sehen lassen. In den kommenden Monaten wird in der Münichtalsiedlung jedenfalls weiterhin fest gebaut. Insgesamt soll das Projekt nach Fertigstellung 400 Ferienwohnungen umfassen. "Außerdem haben wir den Bau eines kleinen Amphitheaters in einem der Innenhöfe geplant und wir denken auch die Reaktivierung des ehemaligen Restaurants in der Siedlung an", führte Arneth aus.
"Wir wollen jedenfalls keine Insel sein und hoffen darauf, weitere touristische Projekte in der Region anzustoßen", sagte Brix bestimmt. Er ist überzeugt davon, dass sich Eisenerz mit den vielfältigen Veranstaltungen (Erzbergrodeo, Rostfest etc.), dem sportlichen und kulturellen Angebot und dem hauseigenen Charme in Zukunft fremdenverkehrstechnisch gut entwickeln wird.SP