Wo sparsame Schotten Kaffee trinken
Das Nah&Frisch-Geschäft von Sabine Riedl in St. Stefan ist mehr als ein regionaler Nahversorger.
ST. STEFAN. Wenn ein kleiner Lebensmittelmarkt zusperrt, ist der Unmut in der Bevölkerung oft groß. Aber hätten all jene Menschen, die über die Schließung lauthals wettern, regelmäßig beim Nahversorger eingekauft, dann hätte auch der regionale Kaufmann eine Überlebenschance im Kampf gegen Supermarktketten gehabt. Aber oft haben sie dort nur die Milch geholt, die zu besorgen sie zuvor beim Diskonter vergessen haben.
Es gibt aber erfreuliche Beispiele, wie es anders laufen kann: Sabine Riedl führt einen Nah&Frisch-Markt in St. Stefan ob Leoben, seit vergangener Woche präsentiert sich der Nahversorger nach einer kurzen Umbauphase den Kunden rundum erneuert.
Bei unserem Besuch tut sich einiges im Geschäft. Ein Paar mit Kleinkind deckt sich fürs Mittagessen ein, eine ältere Dame gustiert an der Feinkosttheke, in der gemütlichen Sitzecke trinkt ein Mann seinen Kaffee. Der Genießer ist von Schottland in die Lobming gezogen und schätzt die Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft im Nah&Frisch-Geschäft in St. Stefan: "Und es gibt um einen Euro einen ausgezeichneten Kaffee."
Sabine Riedl verheimlicht nicht, dass sie schwierige Zeiten durchlebt hat. Aber nach durchwachsenen Jahren sieht sie jetzt Licht am Horizont: Mit der Pfeiffer-Gruppe hat sie sich als Franchisenehmerin auf einen Drei-Jahres-Vertrag verständigt, die Gemeinde und die Bevölkerung nehmen das nahe und frische Angebot an, sie stehen geschlossen hinter der Unternehmerin.
"Wir sind eine richtige Gemeinschaft geworden", betont Riedl. In ihrem Geschäft zählt der persönliche Kontakt, das Gespräch mit Kunden ist ihr wichtig. Riedl und ihre fünf Mitarbeiterinnen punkten mit freundlichem Service, einer feinen Produktpalette mit regionalen Lieferanten und vielen Zusatzleistungen. Der Markt ist Postpartner, Annahmestelle einer Kleiderreinigung und verkauft Produkte eines örtlichen Alpaka-Zuchtbetriebes.
Spezialitäten
Mit ihrem Catering blickt Sabine Riedl weit über den Kirchturm von St. Stefan hinaus: Ihre Buffets, die sie auf Wunsch auch zustellt, finden im ganzen Bezirk großen Anklang. Ob die traditionelle Breze, Feinschmeckerplatten, rustikale Jausen, Fisch, Fingerfood oder selbstgemachte Mehlspeisen: Die Köstlichkeiten sind ein Genuss für Gaumen und Augen!
Das sagen die Kunden
Wie wichtig ist den St. Stefanern der Lebensmitteleinkauf vor Ort? Wir haben uns im Nah&Frisch-Markt von Sabine Riedl umgehört.
Für Erika Reitbauer aus St. Stefan ist ein regionaler Nahversorger sehr wichtig: "Hier finde ich alles, was ich brauche. Und ich erspare mir die Busfahrt nach Leoben."
Charlie Gilmore ist von Schottland in die Steiermark, in die Lobming gezogen. Er ist Stammgast, genießt mehrmals die Woche im Nah&Frisch-Geschäft Kaffee und Kuchen. "Frau Riedl und ihre Mitarbeiterinnen sind sehr freundlich und hilfsbereit."
Melanie Gruze kauft zwar nicht regelmäßig im Ort ein, sie schätzt aber das Angebot in der Feinkostabteilung: "Da wird die Wurst frisch aufgeschnitten."
Lesen Sie dazu auch den Kommentar von Wolfgang Gaube.
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