Gastfreundschaft in Bad Aussee

BAD AUSSEE. Großes Interesse in allen Schichten der Gesellschaft erntete in der vergangenen Woche die Formierung des Vereines "Plattform Gastfreundschaft Salzkammergut".
In Anlehnung an den bereits vor einigen Monaten gegründeten Verein "Plattform Gastfreundschaft" (mit Sitz in Liezen) soll auch die neue Verbindung, in der Region einquartierten Kriegsflüchtlingen mit Rat und Hilfe zur Seite stehen.

Rege Freiwilligkeit

"800 Personen und mehr sind mit uns via Internet assoziiert", erklärt Gründungsmitglied Wolfgang Grafl, Mitbegründer der neuen Plattform während einer eilig vor der konstituierenden Sitzung, am vergangenen Dienstagabend im Bad Ausseer Pfarrhof einberufenen Pressekonferenz.
Die Nutzung der vier von der Gemeinde Bad Aussee zur Flüchtlingseinquartierung zur Verfügung gestellten Wohnungen, so reibungslos und menschenwürdig wie möglich zu unterstützen, ist sein und damit das Hauptanliegen des neuen Vereines. "Auch um unsere 'Kompetenz' amtlicher zu machen und dadurch vielleicht die Dinge zu beschleunigen", fügt Neo-Vereinsobmann Diether Ribitsch hinzu, "haben wir uns zur Vereinsgründung entschieden". Bis dato sei man lediglich als lose in Verbindung stehende Interessensgemeinschaft aufgetreten.

Steinige Wege

Enttäuscht - von der Gemeinde Bad Aussee aber vor allem von der Caritas - präsentierten sich im weiteren Verlauf des Pressegespräches die Vertreter beider Gruppen. Man hätte seit geraumer Zeit genügend Freiwillige, um die vier Wohnungen auch ohne offizielle Organisation zu betreuen - was die Gemeinde nicht zulasse.
Die Caritas (mit welcher die Gemeinde Bad Aussee in Vertragsbündnis steht) mache es ihnen darüber hinaus unnötig schwer bei der Einstellung geeigneter Wohnungsbetreuer. Zu widersprüchlich und zu unklar seien die Informationen aus Graz, was Aufgabenbereich und Qualifikation betrifft. Alles in allem habe man das Gefühl, dass der "Wille zur Hilfe" aus wirtschaftlichen Gründen blockiert werde. Man zeichnete ein ungewohnt "kalkulierendes Bild" von einer Organisation, welche das Wort "Nächstenliebe" im Namen trägt.

Entgegnungen

"In einer derart wichtigen Angelegenheit brauchen wir als Gemeinde offizielle Verantwortungsträger", begründet Bürgermeister Franz Frosch sein Bestehen auf einen "offiziellen Partner" als Herbergsbetreiber. Auch von Seiten der Caritas Steiermark reagiert man mit juridischen Argumenten auf die Kritik. "Die Leute dürfen nicht vergessen, dass wir uns an Landes- und Bundesvorgaben halten müssen", erklärt Geschäftsführer Franz Waltl. Man hätte sich mittlerweile allerdings für zwei Wohnungsbetreuungs-Bewerber entschieden und werde Anfang November die Wohnungen von der Gemeinde anmieten.

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