"Schuhlos glücklich"
Admonter geht barfuß durch jede Jahreszeit
Ob Schnee, Eis oder Minusgrade: Fynn Brugger aus Admont wagt sich barfuß auch in hochalpines Gelände. Ganz ohne Schuhe zu jeder Jahreszeit? Das scheint für viele Menschen unmöglich, doch der gebürtige Admonter, lebt seit 20 Jahren "schuhlos glücklich". Er entschied sich wegen einer irreparablen Sportverletzung für diesen Weg.
ADMONT. Neben einem hohen Maß an Selbstbewusstsein erfordert es auch viel Training, um ein schuhfreies Leben ohne Einschränkungen führen zu können. Der Projektwissenschaftler entschied sich vor 20 Jahren aufgrund ungünstiger ärztlicher-Knieprognosen für diesen ganz individuellen Weg.
"Anfangs war es schon etwas ungewohnt", meint er. Persönlich kann er aber nur über positive Reaktionen berichten. Allerdings auch über kuriose Geschichten die damit einhergehen. „In einen nebeldurchzogenen Waldstück bin ich von einer Wanderin mal für einen entflohenen Häftling gehalten worden. Im Nachhinein hat sich für die Dame herausgestellt, dass ihre Flucht durch unwegsames Gelände ganz unbegründet war“. Andere Barfußgeher haben es oft viel schwerer, da der Vorbehalt gegen Barfüßige oft noch groß ist, erklärt Brugger.
Barfuß bei Eis und Schnee
Er erklärt, wie sein Körper sich natürlicherweise an verschiedene Temperaturen angepasst hat, ohne die Hilfe der Kleiderindustrie. Über die Jahre hat sein Körper durch Kältereize braunes aktives Körperfett gezüchtet. "Diese spezielle Form des Fettgewebes sorgt wie ein Heizkraftwerk für einen natürlichen Wärmehaushalt", so Fynn Brugger. Zusätzlich unterstützt wird dieser Prozess durch die körpereigenen Neurotransmitter, wie Adrenalin, Dopamin und Serotonin, die Schmerzen hemmen und die Stimmung aufhellen. Auch die „Tugend Ausdauer“ hat schon viele Grenzen verschoben und Unvorstellbares möglich gemacht.
"Obwohl Barfußlaufen nicht der Norm unserer Kultur entspricht, ist es von unschätzbarem Wert für unsere Füße, unseren Bewegungsapparat und unser Immunsystem", so Brugger.
Kleine Lösung, große Wirkung
"Wenn Trends wie Eisschwimmen und Barfußgehen einen nachhaltigen Gesundheitseffekt auslösen, wäre das zu begrüßen", sagt Brugger. Anhand seiner eigenen Entwicklung zeigt er auf, wie Kontinuität und Ausdauer dazu führen können, dass sich der Körper an extreme Bedingungen anpasst. Er hat eine erstaunliche Toleranz gegenüber niedrigen Temperaturen entwickelt, ohne jemals erkältet gewesen zu sein.
"Man erreicht diese oft schon durch temporäres Barfußgehen und kaltes Duschen", so Brugger. Darüber hinaus setzt sich der Admonter für kleine, aber effektive Lösungen in der Gesundheitsversorgung ein. "Ich mache mir viele Gedanken, wie man in Krisenzeiten ein belastbares Versorgungsnetz kostengünstig hinbekommt“, erklärt er.
Mehr zu den aktuellen Projekten des Barfuß-Pioniers unter:
www.mobile-weinlounge.de/fynnbrugger
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