Unabhängiger Bauernverband sorgt sich um Zukunft der Landwirte

Vergangene Woche lud der Unabhängige Bauernverband (UBV) zu einer Pressekonferenz zum Gasthof Kirchenwirt in Aigen. Die beiden Kernthemen des Tages waren die Einkommensentwicklung in der steirischen Landwirtschaft sowie eine Kennzeichnungspflicht für Produkte mit Palmöl.
Der Grüne Bericht wird jährlich vom Bundesministerium herausgegeben und beinhaltet die detaillierte Darstellung in der österreichischen Land- und Forstwirtschaft. Eine wesentliche Basis dafür bilden die Ergebnisse der rund 2.000 freiwillig buchführenden Betriebe. Diese Ergebnisse sollen der Politik als Entscheidungshilfe dienen und werden auch im Parlament behandelt.

Negative Entwicklung

Eine der derzeit größten Schwierigkeiten für die heimischen Bauern ist mit Sicherheit die Entwicklung der Einkommensstruktur. 2009 erfolgte diesbezüglich ein Einbruch von 25 Prozent. Nach einer kleinen Erholung im darauffolgenden Jahr, hat sich die Einkommensentwicklung seitdem nur mehr nach unten bewegt. Für Johann Ilsinger, Obmann des UBV, sieht die Lage mehr als nur bedrohlich aus. "Ein Viertel der österreichischen Bauern ist in Ordnung, zwei Viertel können leben und ein weiteres Viertel ist nicht mehr zu retten. Sie können ihren Betrieb nur mehr über Grundverkäufe retten." Demnach ist die bäuerliche Existenz auf Dauer nicht mehr gesichert ohne einen finanziellen Polster in der Hinterhand.
Durch die niedrigen Stundenlöhne in der Land- und Forstwirtschaft, die laut Ilsinger teilweise sogar unter zwei Euro liegen, ist auch der Handel betroffen. Denn in letzter Zeit wurden kaum noch neue Ställe gebaut, da einfach das Geld dazu fehlt.

Kennzeichnung gefordert

Palmöl kommt aufgrund des butterähnlichen Geschmacks immer häufiger bei der Herstellung von Milchprodukten, Backwaren oder bei Fertiggerichten zum Einsatz. Für den Handel ist das aus Südostasien importierte Palmöl deutlich billiger als Butter. Außerdem gibt es keine Kennzeichnungspflicht. Doch das fordert der UBV: "Als Konsument bekommst du nichts mehr ohne Palmöl und das muss auf der Verpackung draufstehen", sagt Bezirkskammerrätin Christine Landl, die auch eine Besteuerung des Produkts will. Des Weiteren wird bessere Werbung für heimische Produkte verlangt.