Nicht mehr länger ein Tabu

„Kick Off“: G. Hoffman (PSN), U. Schrittwieser, R. Mayerdorfer, E. Waibel-Krammer (GO-ON). Foto: Leitner
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„Wir wollen Suizidalität aus dem Tabu herausheben“, betont Ulrike Schrittwieser, Projektleiterin von „GO-ON Suizid-Prävention Steiermark“. Die Initiative wurde 2011 vom Land Steiermark ins Leben gerufen, um Menschen über dieses Thema aufzuklären und Wissen zu vermitteln.
Den Anfang machte man in den Bezirken Murau und Hartberg.
Mittlerweile werden der Bezirk Bruck-Mürzzuschlag sowie Graz auch abgedeckt, Dienstag gab es den „Kick Off“ im Murtal. Das Datum wurde nicht zufällig gewählt: In dieser Woche, am 10. September, ist der „Tag der Suizidprävention“.

Weg vom Tabu

„Suizid sollte eigentlich kein Tabuthema sein“, so Schrittwieser. „Immerhin nehmen sich jährlich 800.000 Menschen weltweit das Leben. Da ist es verwunderlich, dass so wenig darüber gesprochen wird.“ Im europäischen Schnitt liegt die österreichische Suizidrate im oberen Mittelfeld - im Bundesländervergleich steht die Steiermark an erster Stelle. „Warum das so ist, lässt sich schwer eruieren. Es gibt verschiedenste Untersuchungen, unter anderem wurden die wirtschaftliche Situation, die psychosoziale Versorgung oder die Arbeitslosenzahlen mit Ländern verglichen, die eine geringe Suizidrate aufweisen“, erklärt Rosemarie Mayerdorfer vom GO-ON Regionalteam Murau/Murtal. Worin die Gründe konkret liegen, konnte noch nicht herausgefunden werden.

Erste Hilfe bei einer Krise

Den Projektmitgliedern geht es vor allem darum, fundiertes Wissen an die Bevölkerung zu bringen. Durch Vorträge und Infoveranstaltungen sollen die Menschen für das Thema Suizid sensibilisiert werden. Informiert wird unter anderem über die verschiedenen Zielgruppen oder die möglichen Ankündigungen eines Suizids. Weiters werden Hilfestellungen für den Anlassfall gegeben. „Es ist sozusagen ein Erste Hilfe Kurs für psychische Krisensituationen“, erklärt Schrittwieser. Damit schützt man nicht nur Angehörige, sondern auch sich selbst.

Große Zielgruppe

Beim „Kick Off“-Event gab es bereits den ersten Vortrag für Multiplikatoren wie Ärzte, Schulleiter und Einsatzkräfte. Weitere Infoveranstaltungen sollen folgen - Interessierte können sich jederzeit bei „GO-ON“ melden (siehe Infobox). „Wir wollen sowohl Multiplikatoren als auch die Bevölkerung schulen“, ist sich das Team von „GO-ON“ einig.

Info

Das „GO-ON Kompetenzzentrum für Suizid-Prävention Steiermark“ wurde 2011 im Auftrag der Psychiatriekoordinationsstelle und des Gesundheitsressorts des Landes Steiermark ins Leben gerufen.
Aktuell wird in den Bezirken Hartberg-Fürstenfeld, Murau, Murtal und Bruck-Mürzzuschlag sowie zentral in Graz daran gearbeitet die hohen Suizidraten nachhaltig positiv zu beeinflussen.
Fakten: 2014 nahmen sich in Österreich 1.313 Menschen das Leben - 230 allein in der Steiermark. Im Vergleich dazu starben österreichweit 430 Personen durch Verkehrsunfälle.
Aufklärung und fundiertes Wissen rund um das Thema Suizid vermittelt „GO-ON“ in Informationsveranstaltungen - Interessierte können sich gerne melden.
Kontakt: Regionalteam Murau/Murtal, Tel. 0664/88694095, E-Mail: mt@suizidpraevention-stmk.at und im Internet: www.suizidpraevention-stmk.at.

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