„Boden-Leben-Bauer – Wir schau`n drauf!“

Woche der Landwirtschaft- es geht um den Boden- die Expertenrunde in der  Kompostieranlage Haas in Stainz
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  • Woche der Landwirtschaft- es geht um den Boden- die Expertenrunde in der Kompostieranlage Haas in Stainz
  • hochgeladen von Alois Rumpf

Die UNO hat 2015 als Internationales Jahr des Bodens ausgerufen und die Landwirtschaftskammer bzw. Bezirkskammer für Land- und Forstwirtschaft Deutschlandsberg lud zur „Woche der Landwirtschaft“, auch um eine breite und vertiefte Information über Boden, Humus, Kompost, Aufbereitung, Recycling etc. an die Bevölkerung weiterzugeben.
Kammerobmann ÖkRat Karl-Heinz Knaß konnte zusammen mit BezSekr. Michael Temmel, Robert Tulnik, GF ARGE Kompost und Biogas Österreich, BezBäuerin Maria Ruhüttl, BezKR Christian Polz auf der Kompostieranlage von Karin und Johann Haas in Stainz im Rahmen eines Pressegespräches auf das angeführte Thema eingehen.
BezSekretär Temmel wies auf das Bemühen der LW-Kammer hin, vermehrt dem dramatischen Bodenverlust durch Reaktivierung von Industriebrachen, Bremsen der Bodenversiegelung und auch verantwortungsvollem Wohnbau entgegenzuwirken und vor allem die Kreislaufwirtschaft zu forcieren.
Ernüchternde Fakten dazu: 6 Hektar Boden werden pro Tag in der Stmk. verbaut, 20.00 Hektar gingen in den letzten 20 Jahren an Ackerflächen verloren, 11.000 Hektar wurden in den letzten 10 Jahren versiegelt.
Johann Haas, einer der Pioniere in Bezug auf Kompostverarbeitung: „Unser Betrieb teilt sich in zwei Bereiche auf, zum einen die Kompostierung und zum anderen die Biolandwirtschaft. Unsere Kompostanlage gibt es seit 1991 und zählt zu den ersten landwirtschaftlichen Kompostanlagen in der Steiermark“.
Der Grundgedanke war es, den Bioabfall aus der Restmülltonne heraus zu bekommen und der Kreislaufwirtschaft wieder zuzuführen. Außerdem ist das Endergebnis Kompost ein wichtiger Partner in der Landwirtschaft und im Gartenbau.
„Auf unserer Kompostanlage werden biogene Abfälle aus den zwei Kleinregionen Stainz und St. Stefan verarbeitet. Hier bieten wir ein Vollservice an, wo wir den Bereich von der Biotonnenentleerung über Strauchschnittabholung bis hin zum Verkauf von Komposterde abdecken. Weiters verwenden wir den Kompost zum Düngen unserer landwirtschaftlich genützten Flächen. Die Biolandwirtschaft umfasst ein Flächenausmaß von 18,5 ha davon 15 ha Ackerland. Die Ackerflächenwerden, je nach Fruchtfolgeplan mit Weizen, Ackerbohnen, Ölkürbis, Sonnenblumen und Mais bestellt.“
Die Erträge aus dem Ackerbau werden an Bio Mahl- und Mischwerke geliefert. Für die Zukunft ist es geplant eine zweite Kompostanlage – die Genehmigungen hierfür liegen bereits vor- zu errichten, da die Besiedelung zu nah an den jetzigen Standort gerückt ist und eine Vergrößerung nicht möglich ist.
Der große Vorteil der Anlage ist, dass die Erde in der Region bleibt und auch für private Haushalte z. B. im Garten verwertet werden kann. Mit einem Wort: „Abfall wird zu 100% recycelt“.
Bgm OSR Dir. Walter Eichmann bestätigte die ausgezeichnete Symbiose, die zwischen der MG Stainz und den Kompostieranlagenbetreibern der Fam. Haas besteht und dass dieses Funktionieren seit der neuen Müllabfuhrverordnung aus dem Jahre 1990 ein wesentlicher Faktor in der Kommune ist. Allerdings ist eine Kapazitätserweiterung auch aufgrund der Gemeindezusammenlegung notwendig. „Als nächster Schritt ist die sinnvolle Verwertung von Klärschlamm angedacht“, so Eichmann.
Von Robert Tulnik war zu erfahren, dass es in Österreich einen Anfall von 1,4 Mio to biogene Abfälle gibt , wobei 350.000 to in den Vergärungsprozess gelangen und 700.000 to. als Fertigkompost verarbeitet werden- 460 Kompostier- und 295 Biogasanlagen sind in Betrieb. „Unser Land ist diesbezüglich – auch was die Kreislaufwirtschaft betrifft- in Europa ein echter Vorreiter“.

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