Nix raunzen - auf geht´s in Voitsberg!

Ziel- und treffsicher. Bgm. Ernst Meixner beim Bogenschießen mit dem Schützen von Obervoitsberg. | Foto: Cescutti
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  • Ziel- und treffsicher. Bgm. Ernst Meixner beim Bogenschießen mit dem Schützen von Obervoitsberg.
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Nix raunzen heißt die neue Devise in Voitsberg. Hat das Gründe?
Ernst Meixner: Jahrelang wurde bei uns in der Weststeiermark vieles krank gejammert, schlecht geredet und mies gemacht. Was wir alles nicht haben, was alles nicht funktioniert, was wir alles verlieren. Was hat es genutzt? Nichts! Daher ist ab sofort Optimismus angesagt und es gibt gute Gründe, wieder zuversichtlich in die Zukunft zu schauen.

Was meinen Sie damit genau?
Meixner: Nehmen wir die ÖDK-Flächen. Hier eröffnet sich uns ein großes Zukunftspotenzial in einer Top-Lage. Einige Unternehmen haben bereits unterschrieben, mit weiteren steht unsere Gesellschaft in finalen Verhandlungen. Die Unterlagen, den Hochwasserschutz betreffend, liegen mit Anfang Dezember bei der zuständigen Förderstelle. Wir brauchen nur noch die Zusicherung der Förderung, dann können die Bagger schon rollen. Zwischenzeitlich laufen bereits Detailplanungen und die Ausschreibung der Arbeiten. Wenn der Zeitplan eingehalten werden kann, könnten die Unternehmen mit Herbst 2017 am ÖDK-Gelände zu bauen beginnen. Erfreulich ist, dass LH-Stv. Michael Schickhofer, der uns hier massiv unterstützt, in seinem Regionen-Ressort ein Koordinationsteam eingerichtet hat, wo alle Fäden zusammenlaufen. Dort sitzen alle Zuständigen an einem Tisch, was die Projektabwicklung ungemein beschleunigt.

Sind Sie mit der Entwicklung beim LKH zufrieden?
Meixner: Nicht ganz! Zumindest wurde mit einem weiteren Ausbau der Abteilung für Akutgeriatrie und Remobilisation um 24 Betten der Standort Voitsberg gestärkt und abgesichert. Die interne (medizinische) Abteilung bleibt in der aktuellen Form bestehen. Dass wir keine Geburtenstation mehr haben, tut mir aber heute noch weh, vor allem die Umstände, wie es dazu gekommen ist. In vielen Gesprächen mit den Verantwortlichen versuchten wir Bürgermeister des Kernraums Voitsberg für die Bevölkerung im LKH eine bestmögliche Versorgung zu erreichen und vor allem auch den Standort zu sichern. Das zumindest zugesagte Ergebnis, mit dem sich alle Bürgermeister des Bezirks grundsätzlich einverstanden erklärten, ist, dass die Tore des LKH Voitsberg auch in Zukunft rund um die Uhr geöffnet sind. Damit wäre eine Notversorgung - chirurgisch wie medizinisch - wie bisher rund um die Uhr gewährleistet. Wir versuchen aber nach wie vor, bessere Bedingungen und Absicherungen der Versorgung zu erreichen.

Die Menschen werden älter, wie schaut es mit der Abwanderung aus?
Meixner: Diese konnte erfreulicherweise gestoppt werden. Mehr noch: In den vergangenen Monaten verzeichnete Voitsberg eine verstärkte Nachfrage nach Grundstücken. Sowohl im privaten Bereich als auch auf der Unternehmensseite gab es vermehrt Anfragen für Baugründe und Bauprojekte. So sind derzeit Projekte der Lebenshilfe und der SGK bereits in der Endphase. Bauprojekte gibt es derzeit auch in der Fripertingerstraße, beim Hotel Amira sowie am Schlossberg und in Lobming. Dazu kommt, dass einige große Firmen in Voitsberg, zum Beispiel die Berglandmilch, ihr Areal ausbauen werden. Auch das ist erfreulich.

Derzeit beherrschen vor allem die Straßenbauarbeiter das Bild in Voitsberg.
Meixner: Der Hochwasserschutz von der Franz-Jonas-Straße bis zur Bahnhofstraße schreitet voran. Die Arnsteinstraße muss bis Dezember gesperrt werden, weil hier einen eue Wasserleitung und ein neuer Kanal gelegt werden müssen, damit die alte Wasserleitung unter der Unterflurtrasse der B70 außer Betrieb genommen werden kann. Weiters werden Verkabelungen durchgeführt. Hätten wir allerdings gewusst, dass zum gleichen Zeitpunkt eine Tunnelsperre geplant ist, hätten wir mit den Arbeiten an der Arnsteinstraße etwas später begonnen, um die Verkehrsbelastungen zu minimieren. Ich erwarte mir, dass ab jetzt alle Maßnahmen, die unsere Unterflurtrasse betreffen, seites der Verantwortlichen mit uns im Vorfeld abgesprochen und koordiniert werden.

Wo gehobelt wird, fliegen Späne. Gilt das auch für das Klima im Gemeinderat?
Meixner: Die Zusammenarbeit gestaltet sich grundsätzlich nicht schlecht, in vielen Bereichen sind wir ja ohnehin meist einer Meinung. Womit ich keine Freude habe, ist, dass manche mit Halbwahrheiten und mit aus dem Zusammenhang gerissenen Budgetansätzen versuchen, politisches Kleinkapital zu schlagen, aber gut, das ist halt Oppositionspolitik. Wir gehen nach wie vor sehr sorgsam mit unseren Finanzen um.

Wie sieht die Zusammenarbeit im Kernraum aus?
Meixner: Sehr gut. Unter den Bürgermeistern herrscht gemeinsam mit LAbg. Karl Petinger ein konstruktives Klima, wir sprechen viel miteinander und stimmen uns ab. Besonders hilfreich ist die Unterstützung von LH-Stv. Michael Schickhofer und NAbg. Beppo Muchitsch, denen beiden die Region am Herzen liegt. Schickhofer hat ja öffentlich bekundet, dass er unserer Region eine mittelfristige Perspektive anbieten will. Dafür stellt er auch Geld aus dem 12-Millionen-Euro-Topf, unter anderem für die Aufbereitung der ÖDK-Gründe, zur Verfügung, weil er in Voitsberg ganz gezielt helfen, Betriebe ansiedeln, Arbeitsplätze schaffen und Perspektiven für junge Menschen anbieten will. Das spüren wir auch jetzt schon.

Ein Wort noch zum Asylthema.
Meixner: Derzeit ist die Situation ruhig, aber die nächste Flüchtlingswelle wurde ja schon angekündigt. Meine Position hat sich hier nicht verändert. Helfen ja, aber nicht auf dem Rücken unserer Bevölkerung. Von Europa abwärts bis zum Land erwarte ich mir, dass es gerechte Verteilungsschlüssel gibt. Und - wer sich in Österreich nicht integrieren und unsere Gesetze und unsere Lebensweise nicht akzeptieren will, hat bei uns nichts verloren! Vor allem kriminelle Elemente gehören schnellstens abgeschoben.

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