LKH Voitsberg: Entsetzen über die Kommunikation

Schon im Dezember wetterten die Kernraum-Bürgermeister gegen die Vorgangsweise der KAGes. | Foto: Cescutti
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Am 18. Jänner erging an die Mitarbeiter der LKH Deutschlandsberg und Voitsberg von der KAGes die Information, dass mit diesem Tag das Verbundprojekt der beiden Häuser gestartet wurde. Ab dem 1. Jänner 2017 gibt es den Krankenhausverbund dann. Die Beschäftigungsgarantien für die Mitarbeiten werden lückenlos eingehalten.

Presseaussendung

Die Kernpunkte des Projekts sind die Realisierung des Verbunds mit 1. Jänner 2017. "Das allgemeinchirurgische Leistungsangebot in der Versorgungregion 65 - Wüd-Weststeiermark - ist hinsichtlich ihrer Versorgungswirksamkeit sowie quantitativer Leistungszahlen und hinsichtlicher der Erfüllung der im Österreichischen Strukturplan Gesundheit 2010 definierten Strukturqualitätskriterien zu evaluieren. Diese Ergebnisse stellen die Grundlage für die Anpassungen der Organisationsformen in den allgemeinchirurgischen Abteilungen dar. Daraus lässt sich schließen, dass die allgemeinchirurgische Versorgung in der Steiermark, so auch an den LKH Deutschlandsberg und Voitsberg, entsprechend zu planen und im Sinne der Effizienz und Effektivität zu gestalten ist."

Zwei Eckpunkte

So weit, so gut. Der nächste Abstand birgt den Zündstoff. "Durch die schwierigere Personalbesetzung und die im Oktober 2014 beschlossenen Novelle zum Ärztegesetz, aber auch der allgemeine Rückgang der Leistungszahlen an den Abteilungen für Allgemeinchirurgie im LKH Voitsberg und LKH Deutschlandsberg machen es erforderlich, eine Optimierung und Anpassung der Strukturen einzuleiten. Wichtige Eckpunkte sind dabei für die Region die Sicherstellung der chrirugischen und anästhesiologischen Versorgung und eines Schwerpunktes für Altersmedizin (weiter) zu entwickeln." Rückfragen können an Prim. Gerald Geyer, Projektleiter aus Deutschlandsberg, getätigt werden.

Empörung ist groß

Der Aufschrei aus dem Bezirk Voitsberg ließ nicht lange aus sich warten. "Sehr geehrter Herr Landesrat", schrieb Bgm. Ernst Meixner an den zuständigen LR Christopher Drexler. "Hat die Politik hier keinerlei Mitgestaltungsrechte? Hat Deutschlandsberg schon überall seine Lobbyisten? Scheint so, da der Projektleiter aus Deutschlandsberg kommt. Wir gehören zum steirischen Zentralraum! Die Rechnung kriegen wir, wenn man Voitsberg aushungert, zu Recht 2018 bei der NR-Wahl und 2020 bei GR- und LT-Wahl präsentiert. Voitsberg muss in der Versorgung auch für Notfälle gerüstet sein! Sein kann wohl nicht: Chirurgie Deutschlandsberg, Geriatrie Voitsberg. Wenn dem so ist, gibt es sicher einen Aufstand."
Meixners Köflacher Amtskollege Helmut LInhart schoss nach: "Eine Frechheit sondergleichen. Das werden wir so nicht hinnehmen. Eine Kooperation mit dem LKH West oder UKH Graz lasse ich mir einreden, aber niemals mit Deutschlandsberg. Und zufällig kommt auch der Projektleiter aus Deutschlandsberg."
LAbg. Karl Petinger war (fast) sprachlos. "Ich bin entsetzt über die Kommunikation. Ich frage mich, ob der KAGes-Vorstand noch geeignet ist, dieses Unternehmen zu führen. Wir rennen uns die Füße wund, um akzeptable Lösungen zu finden und eine Gesprächskultur zu pflegen und dann bekommen wir solche Schnellschüsse als Ohrfeigen. Ein Verbund Bad Radkersburg-Leibnitz-Deutschlandsberg würde auch von den Patientenströmen Sinn ergeben. Voitsberg gehört zum Steirischen Zentralraum. Ich bin empört über diese Vorgangsweise, die Interessen unseres Bezirks werden wieder einmal einfach überrollt."

Schon im Dezember wetterten die Kernraum-Bürgermeister gegen die Vorgangsweise der KAGes. | Foto: Cescutti
Primar Peter Mrak, Betriebsdirektor Franz Lienhart und Pflegedirektorin Eveline Brandstätter vom LKH Voitsberg
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