Zwei Kreisverkehre der B70 sind am Limit

Die beiden LAbg. Karl Petinger und Erwin Dirnberger waren treibende Kräfte für den Mobilitätsplan. | Foto: Cescutti
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Der regionale Mobilitätsplan ist ein Planungsinstrument für die zukünftige Verkehrsentwicklung einer Region bzw. Teilregion. Die Regionalversammlung des Steirischen Zentralraums beschloss am 14. Dezember einstimmig diesen Plan für die Teilregion Voitsberg, jetzt müssen die Landesregierung und der Landtag diesen Plan noch absegnen.

Brennpunkt B70

Ein Kernpunkt dieses Plans ist die B70. Diese Straße wurde in die zweithöchste Straßenkategorie des Landes - also in die B-Kategorie - aufgenommen, das heißt, dass sie überörtliche Bedeutung hat. Mittelfristiges Ziel ist es, diese Straße als durchgehende Schnellstraße von der Autobahnabfahrt Mooskirchen bis nach Köflach auszubauen. "Der Ausbau des letzten Teilstücks der B70 zwischen Mooskirchen und Krottendorf hat oberste Priorität", sagt LAbg. Erwin Dirnberger. Da die Pendlerzahlen - vor allem die Auspendler nach Graz bzw. Graz-Umgebung - zunehmen, haben inzwischen zwei Kreisverkehre der B70 ihre Kapazitätsgrenze erreicht. Derzeit werden Lösungsvarianten für den Kastner-Kreisverkehr und den Kreisverkehr beim McDonald´s untersucht, um eine höhere Verkehrsdichte zu gewährleisten. "In der Steiermark sind zehn bis 15 Kreisverkehre in dieser Situation", weiß LAbg. Karl Petinger. "Wir müssen diese Kreisverkehre auch im Hinblick auf die neue Situation der ÖDK-Gründe adaptieren, weil hier ab 2018 mit einem höheren Verkehrsaufkommen zu rechnen ist."
Fazit des Mobilitätsplans: Im Hinblick auf die Siedlungsstruktur ist aufbauend auf eine sehr gute Verkehrsanbindung des weststeirischen Kernraums abseits des Kainachtals ein flächenhaftes Verkehrssystem erforderlich, welches derzeit im Budget nicht finanzierbar ist. Hohe Mobilitätskosten, weite Reisewege und mangelhafte Erschließung durch den Öffentlichen Verkehr (ÖV) abseits der Hauptachsen und ein nicht ausreichendes Arbeitsplatzangebot führen in großen Teilen des Bezirks zu Bevölkerungsrückgängen. Für Personen, die über keinen Pkw verfügen, ist ein niveauvolles Leben (Arbeit, Einkauf, Ausbildung, Freizeit) schwer möglich.
Der Mobilitätsplan soll die Chancengleichheit erhöhen. Dies gelingt durch die Förderung des Fuß- und Radverkehrs in Verknüpfung mit dem Öffentlichen Verkehr durch eine verstärkte Siedlungsentwicklung entlang hochrangiger ÖV-Achsen und eine mobilitätsschonende Raumentwicklung und durch zusätzliche Mobilitätsangbote im ÖV-System für periphere Regionen. Und natürlich durch die Erhöhung der Verkehrssicherheit. Die Kriterien sind der Schutz der Umwelt, die Finanzierbarkeit des Verkehrssystems sowie die Entwicklung von Wohn- und Wirtschaftsstandorten.

Planziele

Ziele des Mobilitätsplans: Die regionalen Zentren Köflach und Voitsberg sowie die teilregionalen Zentren Bärnbach und Rosental werden über starke Verkehrsachsen verbunden, dazu werden die Ortszentren gestärkt. Orientierung auf zukünftige Wohn- und Arbeitsplatzentwicklung entlang der Hauptachsen und Knoten des leistungsfähigen öffentlichen Verkehrs (S-Bahn), Flächen- und Korridorvorsorge für Infrastrukturmaßnahmen wie Trassensicherungen, Neuorientierung der öffentlichen Raumplanung, Attraktivierung des Fußgänger- und Radverkehrs, hochwertiger Regionalbusverkehr zu den teilregionalen Zentren und ein nachfrageunabhängiges Mindesangebot im Linienbusverkehr. Dazu kommt die Einrichtung von Mikro-ÖV-Systemen für Randbereiche wie Geistthal-Södingberg, Hirschegg-Pack, St. Martin und Maria Lankowitz. Weiters stehen Bau von Park- und Drive-Anlagen, Car-Sharing-Angebot und Förderung der E-Mobilität dank eines dichten Netzes von Ladestationen im Vordergrund.

Statement der WKO Voitsberg:

Kurz zusammengefasst das Statement der WKO zum Plan: Die konkreten Handlungsfelder wurden sehr knapp gehalten. Positiv ist die Weiterentwicklung der Bahnhöfe als multimodale Knotenpunkte. Bemängelt wird das Fehlen der Darstellung von konkreten baulichen Maßnahmen, vor allem bei der B70. Außerdem muss es unbedingt eine verpflichtende Evaluierung der Zielvorgaben geben.

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