FPÖ-Parteiaustritte in Neusiedl am See

Maria Nakovits und sechs weitere Parteimitglieder sind in Neusiedl am See von der FPÖ ausgetreten. | Foto: Nakovits
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NEUSIEDL AM SEE. Maria Nakovits: „Nach knapp zwei Jahren ziehe ich die Konsequenzen, lege meine Funktion als Geschäftsführende Stadtparteiobfrau nieder und trete aus der FPÖ aus. Mein Mandat als Gemeinderätin werde ich parteifrei weiterhin ausüben. Zeitgleich haben sich weitere Mitglieder der FPÖ Neusiedl dazu entschlossen, aus der Partei auszutreten.“ Auf Nachfrage zu den Beweggründen stellt Frau Nakovits klar: „Hauptursache sind die politischen Akteure der Landespartei und der überwiegende Teil der Mitglieder der Ortsgruppe Neusiedl. Das Prinzip „Wos es wiegt, des hot´s“ ist mir als grundehrlicher und direkter Mensch extrem wichtig. Nach zwei Jahren musste ich feststellen, dass meine klare Linie nicht parteikompatibel ist.

Asylwerber half bei Bürgerfest

"Weil uns beim 1. Mai Bürgerfest freiwillig ein Asylwerber geholfen hat, wurde mir zugetragen, dass dieser Umstand für Irritation bis in die höchste Landesparteispitze gesorgt hat", erzählt Maria Nakovits.  "Sowas passt ja nicht zur FPÖ, musste ich mir sagen lassen. Außerdem wurde unser Kooperationspartner Schnitzelhaus Neusiedl brüskiert, indem man im Präsidium Verwunderung darüber zeigte, dass man mit „denen kooperiert, weil diese ausländische Wurzeln haben". Mit solchen Positionen will ich weder in Verbindung gebracht werden, noch will ich mich in einer Partei engagieren, die zulässt, dass solches Gedankengut toleriert wird."

Auch beim Leistungsprinzip hat Maria Nakovits ein Beispiel: "Meine klare Erkenntnis nach zwei Jahren Parteizugehörigkeit und Einblick in den politischen Alltag lautet: Politiker auf Landesebene sind vollkommen überbezahlt! Der Mangel an Sachkompetenz, strategischem Denkvermögen und Gestaltungskraft steht in einem krassen Widerspruch zu den Megagagen, die mit Steuergeld bezahlt werden. Als Bürger verlange ich, dass die mit Steuergeld bezahlten „Volksangestellten“ auch ausnahmslos für das Volk arbeiten. In Wahrheit wird in der vom Volk bezahlten „Kernarbeitszeit“ ein beträchtlicher Teil der Zeit ausschließlich für reine Parteiarbeit aufgebracht. Somit kriegt der Bürger nicht das, wofür er bezahlt. Damit will ich nichts zu tun haben!"

Bürgerarbeit und Zukunftsdenken

"In meiner ehrenamtlichen Tätigkeit als Regionalmanager für die FPÖ Burgenland Nord, bin ich angetreten, um eine Kultur der internen Kommunikation und des Ausgleichs zu etablieren. Die Vernetzung von Ortsgruppen und die Entwicklung einer gemeinsamen Linie z.B. bei Bürgerinformationsveranstaltungen standen - als unverzichtbare Grundlage für eine aktive und sinnstiftende Arbeit mit den Bürgern - ganz oben in meinem Konzept. Auf dieser Basis wurde ich damals für diese Tätigkeit direkt vom Landesparteiobmann und LHStv. Tschürtz bestellt. Ich wurde mit vielen Versprechungen und Unterstützungszusagen ins Rennen geschickt und musste bereits nach einigen Wochen erkennen, dass es sich dabei leider nur um „heiße Luft“ gehandelt hat.  Dass ich während des Gemeinderatswahlkampfs Bürgerinformation mit privatem Geld finanzieren musste, fällt da kaum noch ins Gewicht. Das sind ärgerliche, persönliche Kinkerlitzchen im Vergleich zu den schwerwiegenden Auswirkungen auf uns alle, die diese Partei zu verantworten hat. Man kann sagen, die FPÖ ist genau das, was die Parteileitung seit Ewigkeiten an SPÖ und ÖVP kritisiert: eine System- und Funktionärspartei klassischen Zuschnitts. Als parteifreie Gemeinderätin setze ich es mir zum Ziel, diesen Parteiensumpf trockenzulegen. Um mit einem abgewandelten Zitat zu enden: Es war NICHT schön, es hat mich NICHT gefreut!“

Bedauern seitens der Landespartei

„Wir bedauern, dass Maria Nakovits und ihr Freundeskreis den Erfolgskurs der sozialen Heimatpartei FPÖ Burgenland nicht mehr mittragen möchten“, merkt Bezirksparteiobmann LR Petschnig zum öffentlich zelebrierten Parteiaustritt der Neusiedler Gemeinderätin an.
Zu den veröffentlichten Ausführungen liegen dem FPÖ-Bezirkschef jedoch zwei Korrekturen am Herzen.
Von den sechs im Austrittsschreiben genannten Personen waren zwei keine Parteimitglieder: „Personen, die noch nicht mal eingetreten sind, können auch nicht austreten. Mit ein wenig medialer Recherchearbeit ließe sich das leicht aufklären. Angesichts dieser Tatsache von ´Massen-Rücktritten´ zu sprechen, erscheint mir doch ein wenig überzogen“, amüsiert sich Petschnig über die Berichterstattung zum Thema. Und selbstverständlich wurde in den Gremien der Landespartei nicht negativ über irgendwelche Gastronomiebetriebe gesprochen.

„Die ganze Aktion der Gruppe fußt offenbar auf Gerüchten, bestenfalls auf Halbinformationen. Nichtsdestotrotz: Reisende soll man bekanntlich nicht aufhalten“, nimmt Petschnig die Entscheidung der Gruppe ohne weiteres Kommentar zur Kenntnis.

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