Welttellerfeld
Ein Acker als Bildungsprojekt in der Donaustadt
Was fast neun Millionen Österreicher im Durchschnitt essen, soll das Welttellerfeld auf 3.500 Quadratmeter darstellen. Ein Acker inmitten der Donaustadt.
WIEN/DONAUSTADT. Etwas Abstraktes, erlebbar machen. Diesem Motto geht das neu geschaffene Welttellerfeld am Schilfweg 20c nach. Auf gut 3.000 Quadratmetern soll sichtbar gemacht werden, wie viele Lebensmittel wir in Österreich durchschnittlich verzehren und woher sie kommen.
In insgesamt vier Teile ist das Feld unterteilt. "Es gibt die Teile Weide und Futterpflanzen im Ausland und Inland sowie pflanzliche Lebensmittel im Ausland und Inland", erklärt Charlotte Kottusch, eine der ehrenamtlichen Initiatoren des Projekts. "Vielen Menschen ist oft nicht bewusst, welche Lebensmittel sie eigentlich so essen. Und wir wollen diese abstrakten Berechnungen anhand eines Feldes sichtbar machen", so Kottusch. Ein Feld als Spiegel der österreichischen Konsumlandschaft also.
Bildung am Acker
Besonders Jugendliche sind die Zielgruppe des Donaustädter Projekts. "Wir sind ein interaktiver Bildungsort", erklärt Kottusch. Die Interaktion erreicht das Team durch Quizfragen oder verschiedene Stationen am Acker. "Das Feld ist prinzipiell für alle zugänglich, aber wir mussten es einzäunen, weil uns sonst die Rehe die Pflanzen wegessen", erzählt Kottusch lachend.
Nach der Anlegung des Feldes vergangenen März, konnten im Sommer bereits einige Schulworkshops durchgeführt werden. "Gut angekommen ist dabei der Teil, wo wir große Tiere aufgestellt haben, um den Vergleich zu ziehen, welches Tier wie oft in Österreich verzehrt wird", erinnert sich Kottusch.
Doch das Welttellerfeld kann keineswegs nur als Schulklasse besucht werden: "Es können auch Familien oder andere Gruppen sich für Workshops anmelden", erklärt Kottusch. Zudem soll es die Möglichkeit geben, dass Schüler Teile des Feldes in Zukunft auch über ein Jahr betreuen können. "Sie sehen, an Ideen mangelt es uns nicht", resümiert Kottusch lachend.
Viele Stunden ehrenamtliche Arbeit stecken Kottusch und ihr Team wöchentlich in das Welttellerfeld. Und der Erfolg ließ sich bereits im ersten Jahr sehen. "Rund 150 Leute waren bei unserem ersten Kennenlerntag", erzählt Kottusch. Solche Tage soll es auch dieses Jahr geben. Bleibt nur zu hoffen, dass hungrige Donaustädter Tiere bis dahin die Finger von den Pflanzen am Welttellerfeld lassen.
Workshops am Welttellerfeld
Wer Interesse an einem Workshop oder einer Führung am Welttellerfeld hat, der kann eine E-Mail an kontakt@welttellerfeld.at schreiben. Wer das Feld in Eigeninitiative besuchen möchte, der wird von Schildern und Quizfragen über das Gebiet geleitet. Der Eintritt ist dabei kostenlos.
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