Alsergrund
Neue Wiener Fernkältezentrale unter MedUni Campus eröffnet

- Michael Strebl, Saya Ahmad, Christine Dornaus und Volkan Talazoglu, bei der Eröffnung. (v.l.)
- Foto: Fabian Franz/MeinBezirk
- hochgeladen von Fabian Franz
Am MedUni Campus Mariannengasse wurde Wiens achte Fernkältezentrale in Betrieb genommen – samt Eisspeicher. Künftig sollen durch das Projekt jährlich 1.000 Tonnen CO₂-Emissionen eingespart werden, was der CO₂-Bindekraft von etwa 80.000 Bäumen entspricht.
WIEN/ALSERGRUND. Am MedUni Campus Mariannengasse wurde jüngst ein bedeutender Schritt im Ausbau des Wiener Fernkältenetzes begangen: Unter der aktuellen Baustelle wurde hier die achte große Fernkältezentrale der Stadt in Betrieb genommen. Das Projekt soll eine ressourcenschonende Kühlung gewährleisten.
"Die Sommer werden immer heißer und der Bedarf an einer klimaschonenden Kühlung wächst. Deswegen bauen wir die Fernkälte seit 2007 kontinuierlich aus", erklärte Michael Strebl, Vorsitzender der Geschäftsführung von Wien Energie. Die neue Zentrale verbindet den Fernkältering um die Wiener Innenstadt mit dem AKH und der Fernkältezentrale Spittelau und schafft so ein zusammenhängendes Netz für den Ersten und die umliegenden Bezirke - auch für den Neunten.
Eisspeicher für besonders warme Zeiten
Ein technisches Highlight der Anlage ist der erstmalige Einsatz eines innovativen Eisspeichers. Dieser zehn Meter lange, isolierte Container voller Wasser kann zu einem riesigen Eiswürfel gefroren werden, um Verbrauchsspitzen abzudecken. "Der Bedarf steigt im Sommer zwischen 11.00 und 16.00 Uhr stark an. Mit dem Eisspeicher können die Kältemaschinen gleichmäßiger und somit effizienter genutzt werden: Ist der Verbrauch niedriger, etwa in der Nacht, wird der Eisspeicher geladen, um die Kälte dann abzugeben, wenn sie gebraucht wird", so Strebl.
Die Fernkältezentrale am MedUni Campus soll maßgeblich zum Klimaschutz beitragen. Sie spart jährlich 1.000 Tonnen CO₂-Emissionen ein, was der CO₂-Bindekraft von 80.000 Bäumen entspricht. Zusätzlich wird die Abwärme der Kälteproduktion mittels Wärmepumpe genutzt, wodurch im Sommer der gesamte Heizbedarf des Uni-Gebäudes gedeckt werden kann.
Attraktivierung für den Uni Campus
Auch Christine Dornaus, Geschäftsführerin der Bundesimmobiliengesellschaft (BIG), betonte die Bedeutung des Projekts: "Mit dem neuen MedUni Campus Mariannengasse schließen wir an die bedeutende Tradition von Wien als Welthauptstadt der Medizin an." Die Fernkältezentrale sei dabei ein bedeutender Aspekt. Dornaus fügte hinzu, dass die Fernkälte "die Beliebtheit anheben wird, wenn sie eingeführt ist" und ergänzt, dass diese vor allem für Forschungsräume essenziell sei. Sie hob weiters hervor, dass die Anlage zur "nachhaltigen Produktion von Kälte" beiträgt und somit in die Nachhaltigkeitsstrategie der BIG einzahlt.
Volkan Talazoglu, Vizerektor für Finanzen der MedUni Wien, wieder unterstrich die Relevanz für die Universität: "Mit der Anbindung und Versorgung des MedUni Campus Mariannengasse durch die neu errichtete Fernkältezentrale setzen wir einen aktiven Schritt in unserer gesellschaftlichen Verantwortung und Vorbildwirkung im Bereich Nachhaltigkeit, Ressourcenschonung und Limitierung der Klimakrise."

- Die neue Zentrale verbindet den Fernkältering um die Wiener Innenstadt mit dem AKH und der Fernkältezentrale Spittelau und schafft so ein zusammenhängendes Netz für den Ersten und die umliegenden Bezirke.
- Foto: Fabian Franz/MeinBezirk
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Der Campus wird Platz für 2.000 Studierende und 750 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bieten und soll den Universitätsbetrieb im Wintersemester 2027/2028 aufnehmen. Auch eine Produktivitätssteigerung durch die angenehm temperierten Räume wurde hier hervorgehoben.
Bezirkschefin Saya Ahmad (SPÖ) lobte das Projekt ebenfalls als wichtigen Schritt: "Ich begrüße jede Maßnahme auf jeder Ebene, die die Klimakrise bekämpft, und ich freue mich auch immer sehr, wenn große Stakeholderinnen und Stakeholder, wie die MedUni oder die BIG ihren Beitrag dazu leisten." Die Investition in die Fernkälte, die bis 2030 auf 350 Megawatt Leistung ausgebaut werden soll, ist jedenfalls ein klares Zeichen für Wiens Engagement für eine nachhaltige Zukunft.
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