Offene Ateliers
Wie im Mostviertel Kunst entsteht
Künstler der Region öffnen ihre Ateliers und geben persönliche Einblicke in ihre Arbeiten und Werke.
BEZIRK AMSTETTEN. Ein Ausflug durch das herbstliche Mostviertel ist etwas Erhebendes. Wenn alljährlich Mitte Oktober Künstler und Kunsthandwerker an den „Tagen der offenen Ateliers“ auf Initiative der Kulturvernetzung NÖ ihre Tore öffnen, werden die Aus- und Einblicke noch bunter. „Wir touren schon seit einigen Jahren durch die Ateliers, immer in einer Gegend, wo wir noch nicht waren. Eine riesige Bandbreite an Kunstsparten ist vertreten,“ berichtet Daniela Enne begeistert bei ihrem Besuch in Daniel Zucalis Meisterwerkstatt für Gitarrenbau in Haag. Doris Vymazal ist beeindruckt, wieviel Know How im Gitarrenbau steckt, während ihr Most eingeschenkt wird und der Gitarrenbauer erklärt, wie er einer alten Gitarre neues Leben einhaucht.
Das Atelier: Ein Geschäft
Wenige Gassen weiter hat die Malerin Isabell Kneidinger das ehemalige Kleidergeschäft in ihrem Elternhaus zu einem Atelier und Ausstellungsraum umfunktioniert. Auch wenn sich kleinere Arbeiten leichter verkaufen als ihre imposanten Ölgemälde mit üppigen Blattmotiven, ist dennoch ein Atelierbesuch die beste Gelegenheit, ein Kunstwerk zu erwerben. Denn bei dieser Art der Direktvermarktung entfallen die Kosten einer Galerie.
Zeit finden für das Arbeiten
Dank ihrer Ateliers können bildende Künstler und Kunsthandwerker zur Zeit ungestörter weiterarbeiten als ihre darstellenden Kollegen, die vor Publikum auftreten. Das Atelier bleibt ein oftmals sehr privater Rückzugsraum für kreatives Schaffen. „Hier kann ich alleine experimentieren und muss nicht darauf achten, was anderen gefällt,“ beschreibt die Malerin und Keramikerin Melitta Progsch aus Neuhofen. Töpfern ist für sie "eine sehr meditative Tätigkeit, bei der man alles Negative aus Körper und Geist über die Hände auf den Ton überträgt und sich durch den Brennvorgang davon befreit."
Ein Lächeln unter der Maske
Malerin Felis schmunzelt, als ihr Blick beim Durchblättern ihrer Arbeiten auf ein Babyportrait in warmen Gelb- und Orangetönen fällt: „Bei diesem Bild beginnt jeder automatisch zu lächeln! Das erkennt man sogar, obwohl die Besucher Masken tragen.“
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