Wilde Schätze
Das Mädesüß, der Ursprung unseres Aspirins
AMSTETTEN. Wenn man bewusst in der Natur spazierengeht, dann bekommt man manchmal einen süßlichen Honigartigen Duft in die Nase. Das ist das Mädesüß (Filipendula ulmaria), das eine Wuchshöhe von bis zu 2m erreichen kann.
Süßer Duft
Die Pflanze ist mehrjährig und aus der Wurzel treiben mehrere Stängel aus. Diese verzweigen sich oben und bilden sogenannte „Trugdolden“ als Blüten aus. Wenn die weißen Blüten voll erblüht sind, sehen sie ein bisschen wie Watte aus. Die Blätter sind behaart und haben einen gesägten Rand.
Das Mädesüß gehört zu den Rosengewächsen. Seinen Namen es daher, dass es früher zum süßen von Met verwendet wurde, beziehungsweise nach dem Mähen einen süßlichen Duft verströmte.
Die Staude wächst am liebsten auf feuchten Böden. Man kann sie auch zu Hause anpflanzen, sollte aber hier darauf achten, dass der Boden immer feucht ist. Wenn der Boden austrocknet, kann sich die Pflanze kaum noch erholen.
Mädesüß als Tee
Was viele nicht wissen ist, dass das allseits bekannte Aspirin ohne das Mädesüß nicht existieren würde. 1897 synthetisierte der Apotheker Felix Hoffmann aus dem Mädesüß den Wirkstoff Salicylsäure. Und so entstand das Medikament Aspirin. Im Namen „Aspirin“ steckt ein Hinweis auf die Pflanze aus der es ehemals synthetisiert wurde. „A“ wie „Acetandrehyd“ plus „-spirin“ von „Spiraea“. Das Wort Spiraea war früher im botanischen Namen des Mädesüß beinhaltet. Damals wurde das Mädesüß noch den Spiersträuchern zugeordnet und hieß: „Spiraea ulmaria“
Wenn man nun daran denkt, welches Medikament aus der süßlich duftenden Pflanze entstand, dann kann man sich denken, wozu die Pflanze verwendet werden kann.
Von der Pflanze werden meist die Wurzeln und Blüten verwendet. Ein Tee aus beidem ist gut bei grippalen Infekten, Erkältungen und Kopfweh. Der Tee aus den Blüten wird als Aufguss gekocht, der Tee aus den Wurzeln hingegen als Kaltauszug.
Achtung: Es gibt nicht nur das „Echte Mädesüß“, sondern auch das „kleine Mädesüß“. Dieses steht auf der roten Liste und darf nicht gesammelt werden.
Bitte sammeln sie keine Wildpflanzen, die sie nicht kennen und bei denen sie sich nicht zu 100% sicher sind. Die in diesem Artikel vorgeschlagenen Anwendungen ersetzen keinen Arztbesuch und erfordern fundiertes Wissen über die jeweilige Pflanze.
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