Erpresser brauchte Geld für Whiskey

- Der St. Pöltner Richter Slawomir Wiaderek im Prozess gegen den Arbeiter.
- Foto: Probst
- hochgeladen von Thomas Leitsberger
Weil er seinen Whiskey um 300 Euro in einem Lokal im Bezirk Amstetten nicht bezahlen konnte, wollte ein 28-jähriger Arbeiter das Geld bei seinen Eltern auftreiben.
Mit 1,7 Promille im Blut krachte er, im wahrsten Sinne des Wortes, mit Gewalt durch die Eingangstüre, deren Glas er eingeschlagen hatte.
Das Nein der Mutter wollte der einschlägig vorbestrafte Mann nicht hinnehmen, daher bedrohte er seine Eltern mit einem Messer. „Mei Bua draht durch“, schrie der entsetzte Vater den herbeigerufenen Polizeibeamten entgegen. Als diese Mitte September 2013 die Wohnung betraten, stand ihnen der Randalierer mit einem Taschenmesser und zwei größeren Messern gegenüber. Den Beamten gelang es, den Betrunkenen zu überwältigen und mit dem Rettungswagen in die Psychiatrie nach Mauer zu bringen.
Beim Lokalaugenschein stellte man schließlich fest, dass der Beschuldigte bereits im Vorfeld zumindest fünf Autoreifen aufgestochen hat.
„Der Alkohol ist halt ein Teufel!“, erklärte der St. Pöltner Richter Slawomir Wiaderek im Prozess gegen den Arbeiter, der mittlerweile freiwillig an einer stationären Alkoholentwöhnungstherapie teilgenommen hat. „Seither habe ich keinen Tropfen mehr getrunken“, betonte er gegenüber Wiaderek.
„Mit Ihren Vorstrafen ist aber ein Maß überschritten“, begründete der Richter die Strafe von 15 Monaten, von denen der Angeklagte fünf hinter Gittern abzusitzen hat. Darüber hinaus muss er während der mehrjährigen Probezeit regelmäßig den Nachweis erbringen, dass er sein Alkoholproblem dauerhaft im Griff hat (nicht rechtskräftig).


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