Mein Freund und Feind: Die zwei Gesichter des Wasser
Einsatz im Wasser: So leben die Florianis der Feuerwehr Ardagger Markt an und mit dem Donaustrom.
ARDAGGER. "Schon aus der Historie heraus haben wir eine Hassliebe zur Donau bzw. zum Wasser", meint Franz Pressl, Kommandant der Feuerwehr Ardagger Markt.
So erzählt er von der engen Verbindung zum Strom, vom Schwimmen im Fluss, aber auch vom Hochwasser, mit dem der Ort "seit eh und je" konfrontiert ist. Erst in den vergangenen Jahrzehnten hätte sich die Situation durch die Errichtung von Dämmen und die Erstellung von neuen Einsatzplänen verbessert.
Im Einsatz für den Ort
Ein Blick auf die Jahrhunderthochwasser von 2002 und 2013 würden die Gefahr in Erinnerung rufen. Allein die Feuerwehr Ardagger Markt leistete während des Hochwassers 2013 in nur einer Woche 2.000 Einsatzstunden. "Das geht an die Substanz", erinnert sich der Kommandant und Einsatzleiter.
Mit der Feuerwehrjugend zählt die Wehr 68 Mitglieder. Das sind immerhin etwa zehn Prozent der Ortsbevölkerung.
Bereit für den Ernstfall
Derzeit betreut die Feuerwehr einen 5,3 Kilometer langen Abschnitt der Donau. "Es kann immer etwas passieren", erzählt Pressl von gekenterten Booten oder hängen gebliebenen Schiffen, wie erst vor wenigen Wochen.
Aber auch auf größere Ereignisse muss man hier vorbereitet sein, schließlich befahren auch viele vollbesetzte Ausflugsschiffe den Strom.
Man müsse alles analysieren, welche Gefahren es gebe, was passieren könne, erklärt der Kommandant. Schließlich sei man als Feuerwehr dafür verantwortlich und die Bevölkerung würde sich auf den Einsatz der Kameraden verlassen, betont Pressl.
Große Herausforderungen
"Es sind große Herausforderungen", erklärt er. Daher braucht es entsprechende Vorbereitung und Pläne.
"Es ist zu spät, wenn man erst darüber zum Nachdenken beginnt, wenn es schon so weit ist", ist der Kommandant überzeugt.
Um für die Aufgaben im Wasser gerüstet zu sein, spart man in Ardagger, wo man derzeit über eine Zille verfügt, auf ein motorisiertes Boot – auch zur Sicherheit der eigenen Kameraden.
Wichtig ist die Zusammenarbeit mit den anderen Feuerwehren der Gemeinde, erklärt Pressl, aber auch mit jenen der Stadt Amstetten, etwa bei Schadstoffeinsätzen. Aber auch mit den Wehren auf der anderen Seite der Donau, etwa jener aus Saxen. Seit einigen Jahren wird auf Initiative von Ardagger Markt auch regelmäßig "grenzüberschreitend" geübt. "Es gibt hier sicherlich noch Optimierungspotenzial", so Pressl über die Hintergründe.
Bei Unfällen in der Donau kann es um jede Sekunde gehen, sagt er.
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