Sorgentelefon: Wenn das Christkind keine Freude bringt
Hilfe per Telefon: Wenn für die Menschen Weihnachten kein Grund zum Feiern ist.
BEZIRK AMSTETTEN. Die Hauptthemen seien in der Weihnachtszeit die gleichen wie im übrigen Jahr, „die Emotionalität ist jedoch deutlich anders“, erzählt die Öhlingerin Irmgard Bayrhofer von der Telefonseelsorge der Diözese.
Konflikte, Einsamkeit, Sucht
Es gehe vor allem um zwischenmenschliche Konflikte, die zu Weihnachten stärker bewusst werden, um Einsamkeit oder Generationenkonflikte.
Auch der Verlust von geliebten Menschen werde in der Weihnachtszeit stärker empfunden, ebenso Schicksalsschläge und Kränkungen. Ebenso stehen Suchtprobleme und Existenz-ängste auf der Tagesordnung.
„Für manche Menschen ist Weihnachten kein Grund zum Feiern“, gibt die Telefonseelsorgerin zu bedenken: „Sie fühlen sich allein gelassen, einsam, traurig, unverstanden.“
Kein Grund zum Feiern
In solchen Stunden und Tagen könne das offene Ohr und die Zuwendung eines neutralen Gesprächspartners „sehr viel weiterhelfen“. Die Telefonseelsorge sei daher auch am Heiligen Abend und an den Feiertagen rund um die Uhr unter der kostenlosen Notrufnummer 142 erreichbar.
Vulkan am Heiligen Abend
Gerade der Heilige Abend ist emotional „hoch aufgeladen“, weiß Irmgard Bayrhofer aus Erfahrung, ruft er doch das Bedürfnis nach Liebe, Geborgenheit und eines sicheren und warmen Zuhauses besonders hervor.
Auch wird das Weihnachtsfest im Vorhinein oft „mit der rosaroten Harmoniebrille“ gesehen und mit unrealistischen Idealvorstellungen verbunden. Beides könne zu Enttäuschungen und Konflikten führen.
Prominente Ohren am Hörer
"Prominente Gesprächspartner verstärken in der Adventszeit das Team der Telefonseelsorge der Diözese St. Pölten", so Irmgard Bayrhofer.
Wie jedes Jahr wird Diözesanbischof Klaus Küng am Vor-abend des Weihnachtsfestes, am 23. Dezember, erreichbar sein. Bereits am Sonntag, 13. Dezember, hat Landtagsabgeordnete Michaela Hinterholzer ein „offenes Ohr“ für die Hilfe und Rat suchenden Menschen – und zwar von 14 bis 17 Uhr. "Rund um den Heiligen Abend, in dieser aufgeladenen Zeit, will niemand alleine sein, da braucht jeder jemanden zum Reden", so Hinterholzer.
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