Verfolgungsjagd endet vor Gericht
Ein Missverständnis war der Auslöser einer "Jagd" durch den Bezirk
In der Annahme, es mit Einbrechern zu tun zu haben, riefen Beamte eines Streifenwagens einerseits Verstärkung, andererseits nahmen sie selbst die Verfolgung eines davonrasenden Fahrzeuges auf.
Burschen flüchteten
Der Vorfall ereignete sich am 17. April dieses Jahres in Kematen. Drei Burschen luden die Möbel des Fahrzeuglenkers in den Wagen. Als ein Polizeifahrzeug auftauchte, nahm einer der Burschen zu Fuß Reißaus.
Die beiden anderen sprangen in das Fahrzeug und rasten davon. Grund genug für die Beamten, sich an die Fersen des flüchtenden Lenkers zu heften.
Straßensperren durchbrochen
Nachdem der 20-jährige Raser mehrere Straßensperren durchbrochen hatte, einen Beamten, der ihn stoppen wollte, zu einem Sprung zur Seite zwang, einen Polizeibus zweimal rammte und schließlich auf der B21 ins Schleudern geraten war, landete sein Wagen auf einer Wiese.
„Ich habe nicht gewusst, was ich mache“, behauptete der arbeitslose Bursche, der sich mit Tritten, Schlägen und Beschimpfungen auch gegen seine Festnahme gewehrt hatte, gegenüber dem St. Pöltner Richter Markus Grünberger. Dabei lag das Motiv des Angeklagten auf der Hand – er besaß keinen Führerschein und die Kennzeichentafeln waren gestohlen.
20-Jähriger in Therapie
Grünberger verurteilte den Beschuldigten wegen versuchten Widerstands gegen die Amtsgewalt, schwerer Körperverletzung, schwerer Sachbeschädigung, Urkundenunterdrückung und Gefährdung der körperlichen Sicherheit zu einer bedingten Freiheitsstrafe von sechs Monaten und der Weisung, seine bereits begonnene Psychotherapie fortzusetzen.
Ein Beamter, der im Zuge seines Einsatzes eine Zerrung des Handgelenks erlitten hatte, erhält 2.000 Euro Schmerzensgeld.
Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
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