Ybbsitz: Junge Eisen braucht das Land
Um das traditionelle Handwerk zu bewahren, startet am 12. November wieder die Schmiedeakademie.
YBBSITZ. Schwere Hämmer, hitzige Laute und wild umhersprühende Feuerfunken. Das Schmieden hat in Ybbsitz wieder Saison. Als einer der ältesten Handwerksberufe aus der Region, welcher über Jahrhunderte maßgeblichen Anteil an dem Wohlstand der lokalen Bevölkerung hatte, ist die Schmiedekunst mittlerweile zu einem fest verankerten und wohl gepflegten Kulturschatz geworden.
Selbst die Unesco hat das Element "Schmieden in Ybbsitz" in das Nationale Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes aufgenommen. "In der Schmiedeakademie wird das Feuer weitergetragen", wie der organisatorische Leiter der Akademie und Direktor der Neuen Mittelschule Ybbsitz Leo Lugmayr zu pflegen sagt. "Dieses Handwerk hat bei uns Tradition und wird deshalb von Generation zu Generation weitergegeben", so Lugmayr.
Lehren am Ursprung
Für den interessierten Schmiede-Nachwuchs gibt es nun wieder die Möglichkeit, das Arbeiten mit Hammer und Ambos sowie Feuer und Eisen zu erlernen. An insgesamt drei Samstagen werden namhafte Schmiede aus der Region Eisenstraße den jungen Teilnehmern die handwerklichen Grundlagen wie etwa dem Hammerschwingen oder dem Feuerschüren in der altehrwürdigen Welser-Schmiede näherbringen. Für Waltraud Welser vom Unternehmen Welser Profile AG ist das eine ganz besondere Freude: "Das Schmiedehandwerk war über Jahrhunderte die Basis der wirtschaftlichen Existenz unserer Familie. Es freut mich, dass die Schmiedeakademie die Einladung, unser historisches Hammerwerk als Bildungsstätte wahrzunehmen, annimmt."
Die Faszination dahinter
Es ist das Zusammenspiel der einzelnen Elemente, die es möglich macht, Waren zu verformen und sie zu gestalten. Der Weg eines jeden Werkstückes beginnt aber zuerst auf einem Blatt Papier. "Am Anfang werden die Jugendlichen lernen, wie man Nägel fertigt. Zum Schluss des Kurses können sie dann aber schon kleinere Sachen selbstständig schmieden", verspricht Leo Lugmayr. Dass Schmieden aber nicht nur Männersache ist, beweist die Teilnehmerinnenanzahl aus dem Vorjahr. "Fast 45 Prozent waren Mädchen. Und die hatten ordentlich was drauf", schwärmt der organisatorische Leiter der Akademie noch heute.
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