Ärztemangel wird zur Realität

Bundesministerin Heinisch-Hosek (vorne, mitte) beim Besuch im Kardinal Schwarzenberg‘schen Krankenhaus. | Foto: SPÖ Pongau
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Vergangene Woche waren Landeshauptfrau Gabi Burgstaller und Gabriele Heinisch-Hosek, Bundesministerin für Frauen und Öffentlichen Dienst (beide SPÖ) im Pongau unterwegs. Ministerin Heinisch-Hosek hat sich in diesem Sommer unter dem Motto „Frauen.Leben“ den Schwerpunkt gesetzt, Frauen in ihren unterschiedlichen Lebenswirklichkeiten zu besuchen. „Pflegerinnen, Alleinerzieherinnen, Bio-Bäuerinnen – das Spektrum ist so vielfältig wie die Leben der Frauen in Österreich“, betonte Heinisch-Hosek beim Besuch.

Ein Betrieb mit Wehwehchen
Ein Betrieb, der als vorbildlich in Sachen Frauen- und Teilzeitquote gilt, ist das KH Schwarzach. Der 1.200 Mitarbeiter starke und damit als größter Arbeitgeber im Süden Salzburg geltende Betrieb kann mit einer 75 prozentigen Frauen- und einer 29 prozentigen Teilzeitquote aufwarten. Dass aber diese Quoten zu erfüllen nicht zwingend ausschließlich Positives mit sich bringt, zeigt der ärztliche Direktor des Schwarzacher Krankenhauses, Reinhard Lenzhofer, den sozialdemokratischen Politikerinnen auf.

Die Teilzeitarbeit sei zwar bei den Frauen und Männern im Betrieb willkommen, aus ihr würden sich aber auch Probleme im beruflichen Alltag ergeben: „Teilzeitquote bedeutet Qualitätsverlust. Beispielsweise führt sie zu einer Behandlung von vielen verschiedenen Ärzten für jeden einzelnen Patienten.“ Zusätzlich sei bei den Patientenübergaben mit einem Informationsverlust zu rechnen.

Wenige Frauen an der Spitze
Die Ministerin hinterfragte überdies den Anteil der weiblichen Führungskräfte im Betrieb. Dass dieser bei einer so hohen Frauenquote vergleichsmäßig niedrig ausfällt, erklärt sich der ärztliche Direktor Lenzhofer mit dem grundsätzlichen Problem der Unvereinbarkeit von Familie und Beruf: „Es muss ein politischer Rahmen geschaffen werden, um den Frauen den Aufstieg in Führungspositionen zu erleichtern.“ Weitere Problementwicklungen im Krankenhausbereich seien der drohende Ärztemangel, wie Schwerpunktverluste durch Schwangerschaften.

„Wir steuern auf einen massiven Ärztemangel zu, hervorgerufen unter anderem durch die Stadtflucht der Mediziner, das Abwerben österreichischer Ärzte durch den Nachbarn Deutschland und den vielen deutschen Medizinstudenten, die nach ihrem Abschluss wieder in ihr Heimatland zurückkehren.“ Hier müsse bereits heute über eine vorbeugende Maßnahme nachgedacht werden.

Als weiteres Problem beschreibt Lenzhofer die späten Schwangerschaften der Ärztinnen: „Durch das Mutter werden der Oberärztinnen in höherem Alter, die in ihrer Spezialisierung weit fortgeschritten sind, müssen wir ganze Schwerpunkte opfern. Sie sind einfach nicht mehr ersetzbar.“

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