Bezirk Amstetten ist die Nr. 1 bei Bürgermeisterinnen
In keinem Bezirk in Niederösterreich gibt es mehr Bürgermeisterinnen als in Amstetten.
BEZIRK AMSTETTEN. "So lange es mehr Bürgermeister, die Franz heißen, gibt als Frauen als Bürgermeister, so lange stimmt etwas nicht." So pointiert benennt Landesrätin Petra Bohuslav das Phänomen, dass es noch immer wenig Frauen in der Politik gibt. Die Gemeindepolitik ist da keine Ausnahme, nur ein Viertel der Sitze in den Gemeinderäten NÖs besetzen Frauen. Das zeigt eine Auswertung des Gemeindebundes. Grund genug uns zu fragen: Wie sieht es mit der Gleichberechtigung in der Politik im Bezirk Amstetten aus?
Acht Ortschefinnen im Bezirk
Acht Bürgermeisterinnen haben derzeit das Ruder in Gemeinden des Bezirks in der Hand. In keinem anderen Bezirk in NÖ gibt es damit in absoluten Zahlen mehr Ortschefinnen. Der Bürgermeisterinnen-Anteil liegt bei 23 Prozent. Damit belegt Amstetten hinter Scheibbs (28 Prozent) den zweiten Platz. Bereits abgeschlagen liegt Krems-Land an dritter Stelle (16 Prozent).
Vorbildwirkung für Frauen
Die Entwicklung im Bezirk sieht Manuela Zebenholzer, seit 2016 in Hollenstein im Amt, "sehr positiv". Frauen an der Gemeinde-spitze hätten Vorbildwirkung für weitere weibliche Politikerinnen, ist sie überzeugt. Frauen werden dadurch mutiger und würden sich mehr zutrauen. "Wir können das, und das beweisen wird jeden Tag", sagt die Bürgermeisterin.
Tendenz zur Ortschefin
Eine Tendenz zu mehr Bürgermeisterinnen im Bezirk ist klar erkennbar. So übernahmen allein in dieser Gemeinderatsperiode mit Maria Kogler (ÖVP, Neuhofen), Sabine Dorner (ÖVP, Winklarn), Birgit Krifter (SPÖ, St. Georgen/Reith) sowie Manuela Zebenholzer (SPÖ, Hollenstein) vier Frauen das Amt als Bürgermeisterin von einem männlichen Vorgänger. Lediglich in St. Georgen/Y. folgte erst kürzlich ein Ortschef auf eine Ortschefin (Liselotte Kashofer, ÖVP).
Juliana Günther (ÖVP, Kematen), Michaela Hinterholzer (ÖVP, Oed-Öhling), Ursula Puchebner (SPÖ, Amstetten) und Kerstin Suchan-Mayr (SPÖ, St. Valentin) komplettieren die Bürgermeisterinnen-Riege des Bezirks.
"Ich traue es mir zu!"
Die Arbeit ist dieselbe, wie bei den männlichen Amtskollegen, auch wenn die Arbeit der Frau genauer beobachtet wird, sagt Sabine Dorner aus Winklarn. Sie ist seit 2018 im Amt. Für Frauen sei es allerdings oft schwieriger, ein Amt auszuüben aufgrund der Vereinbarkeit mit der Kindererziehung bzw. der Familie. "Ich würde mir wünschen, dass mehr Frauen in die Politik gehen", sagt Sabine Dorner – Frauen, die sagen: "Ich traue es mir zu!"
Niederösterreichweit liegt der Frauenanteil an der Gemeinde-spitze bei zwölf Prozent (69).
Bürgermeisterinnen-Anteil im Bezirk – nach Anzahl:
1. Amstetten (8); 2. Melk, Neunkirchen, St. Pölten-Land (6);
3. Scheibbs, Krems-Land, Mistelbach (5) ... Hollabrunn: (0)
Bürgermeisterinnen-Anteil im Bezirk – nach Prozent:
1. Scheibbs (28 %), 2. Amstetten (23 %), 3. Krems-Land (16 %)
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