Erinnerung an den Wahnsinn
Amstetten gedenkt dem Ende des 2. Weltkriegs: Die Gräuel sind näher als viele denken.
Zehn Tage bevor sowjetische Truppen die Grenze des heutigen Österreich überschritten, wurden in Amstetten zwei Außenlager des KZ Mauthausen eingerichtet.
Knapp einen Monat, von März bis April 1945, mussten hier bis zu 3.093 Männer und 495 Frauen aus ganz Europa Schwerstarbeit leisten, um Bahnanlagen für den Nachschub der deutschen Wehrmacht zu reparieren.
KZ-Nebenlager in Allersdorf
Heute erinnert nichts mehr an die Lager in Allersdorf. Das Gebiet ist mittlerweile verbaut. Die Lager in Amstetten seien "noch sehr wenig beachtet" worden, so der neue Stadtarchivar Thomas Buchner. Es gebe wenig Informationen.
Anregen und Näherbringen
Im heurigen Gedenkjahr zum Kriegsende vor 70 Jahren will man dieses Thema aufgreifen, um einerseits "zum Forschen anzuregen", andererseits um den Amstettnern "diesen Aspekt der Geschichte näherzubringen".
"Das sichtbare Unfassbare"
Im Schloss Ulmerfeld gibt es dazu eine Ausstellung mit dem Titel „Nahe Mauthausen. KZ Amstetten 1945“. Diese soll "ergänzend" zur Ausstellung "Das sichtbare Unfassbare", die Fotografien vom KZ Mauthausen zeigt, an das Grauen während der NS-Zeit erinnern.
Die internationale Schau ist dabei zum ersten Mal in Niederösterreich zu sehen. Die Ausstellung zeigt nicht primär die Schrecken eines KZ-Systems, sondern liefert Sehhilfen, um die überlieferten Bilder im jeweiligen Entstehungszusammenhang neu wahrzunehmen.
Aufbruch: Amstetten gedenkt
Unter dem Titel "Aufbruch" gedenkt die Stadt Amstetten ein ganzes Jahr lang dem Kriegsende. Neben der Ausstellung finden etwa Vorträge im Rathaussaal statt, es wird einen Beitrag bei den Kulturwochen geben und auch in "Buchform" ist etwas geplant, verrät Vizebürgermeisterin Ulrike Königsberger-Ludwig.
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