Image-Projekt als Zankapfel
Neue Folien auf den Tafeln in der Amstettner Innenstadt sorgen für Aufregung im Gemeinderat.
AMSTETTEN. Eigentlich sollen die 19 Displays rund um den Hauptplatz das durch negative Schlagzeilen beschädigte Image der Stadt etwas aufmöbeln. Derzeit herrscht aber gerade deswegen dicke Luft zwischen den Parteien. Ab Herbst sollen auf den Metallständern bedeutende Persönlichkeiten der Stadt wie Julia Schutting oder Erwin Wagenhofer präsentiert werden. "Wir wollen bewusst machen, dass es in Amstetten solche Persönlichkeiten gibt", erklärt Kulturstadträtin Königsberger-Ludwig.
Obwohl alle Parteien betonen, dass es ein gutes Projekt ist, haben ÖVP und FPÖ im Gemeinderat dagegen gestimmt, die Grünen haben nur mit Zähneknirschen ja gesagt.
VP und Grüne sind empört, dass der zuständige Gemeinderatsausschuss nicht informiert wurde und ihre Fraktionen nicht mitreden durften. "Seit wir uns erdreistet haben, eine Aufsichtsbeschwerde einzureichen, wird uns in Berufung auf die Gemeindeordnung nur mehr ein Mindestmaß an Freundlichkeit entgegengebracht", bedauert Vizebürgermeister Dieter Funke, dass "eine grundsätzlich gute Geschichte durch die Vorgehensweise in Mitleidenschaft gezogen wird."
"Es ist ein neuer Stil, der eingerissen ist, einfach drüberzufahren", plädiert auch Grün-Mandatar Thomas Huber für eine bessere Einbindung aller Parteien, sonst dürfe man sich nicht wundern, "wenn die anderen nicht mehr mitstimmen."
Dem hält die Kulturstadträtin entgegen, dass die Bespielung der Displays seit ihrer Erst-Installation 2007 nie in Ausschüssen besprochen worden sei. Es seien nach Gesprächen mit dem Bürgermeister einfach im Budget die Mittel dafür bereitgestellt und es sei auch im Gemeinderat nie darüber entschieden worden. Sie habe nur wegen der allgemeinen Aufregung in der letzten Sitzung darüber abstimmen lassen. Die im Gegenzug eingebrachten VP-Vorschläge für mehr Litfaßsäulen als Werbeflächen für lokale Vereine und Künstler will Königsberger-Ludwig gemeinsam mit dem Bau-Ausschuss umsetzen.
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