Mit dem Gedenkturnier aufgewachsen
Mario Reiter, Organisator des internationalen Topevents in St. Leonhard, war als Spieler, Trainer und Organisator dabei.
BEZIRKSBLÄTTER: Das Dr. Nimmrichter Gedenkturnier findet heuer bereits zum 20. Mal statt. Wie hast du die Anfänge miterlebt?
MARIO REITER: "Ich bin so richtig damit aufgewachsen. Anfangs war das Turnier nur eintägig und mit acht Mannschaften. 1999 war ich erstmals selbst als Spieler dabei, dies war auch das erste Jahr mit internationaler Beteiligung. Es waren Teams wie Ferencváros Budapest, Sparta Prag und Fortuna Sittard hier."
Wie war es als junger Bursche bei solch einem Turnier spielen zu dürfen?
"Es war großartig, wir hatten allesamt eine große Freude dabei sein zu können. Gegen Topteams wie die Austria oder Rapid sowie die internationalen Mannschaften zu spielen, ist eine einzigartige Chance, die nicht wirklich viele Amateurfußballer haben. Ich war sogar drei Jahre in Folge mit dabei. Man hatte so richtig das Gefühl, selbst zwei Tage lang ein Profi zu sein."
Du hast alle Stationen des Turniers durchgemacht. Was waren deine Highlights als Trainer der Nachwuchsmannschaft des FC Leonhofen?
"Es war sicherlich die von den Emotionen intensivste Phase, die ich durchmachen durfte. Einer der Höhepunkte war zweifelsohne der 2:0 Sieg meiner Burschen gegen Salzburg. Es war einfach unbeschreiblich vor 500 Zuschauern gegen eine Profi-Mannschaft zu gewinnen. Ich war auf der Trainerbank sehr gerührt und es ist genau so ein Moment, wo man weiß wofür man das alles macht. Für die Burschen ist ein kleiner Traum in Erfüllung gegangen."
Seit 2011 hast du gemeinsam mit Hannes Hell und Christoph Mitterbauer die Organisationsleitung übernommen. Wie kam es dazu?
"Die 'alte' Führungsriege wollte die Leitung nach zehn Jahren abgeben und da haben wir drei ziemlich schnell der Entschluss gefasst, weiterzumachen. Es kam somit zu einem Generationenwechsel. Toll ist jedoch auch, dass uns die vorherigen Organisatoren im Team erhalten geblieben sind."
Was steckt hinter dem Organisieren eines solchen großen Events?
"Jetzt weiß ich echt, was alles dahintersteckt. Es ist quasi ein 'Ganzjahresjob', denn kurz nach dem Abschluss des Turniers beginnen wir wieder mit den Vorbereitungen für das nächste Jahr. Es ist natürlich ein großer Aufwand und man trägt eine große Verantwortung. Das größte Kompliment ist am Turnier-Wochenende immer dann, wenn wir Komplimente von den Profiteams bekommen."
Was habt ihr euch anlässlich des 20-jährigen Jubiläums überlegt?
"Wir wollten das Turnier an sich absolut nicht verändern und auch nicht mit einem großen Rahmenprogramm erweitern. Somit wollten wir mit dem einen oder anderen absoluten Topteam punkten. Dies ist uns jetzt mit Juventus Turin und Schalke 04 auch gelungen. Ich denke es ist ein überaus würdiges Line-up für das Jubiläum."
Was dürfen sich die Zuschauer am Pfingstwochenende am Sportplatz in St. Leonhard erwarten?
"Es ist ein einzigartiges Event in Österreich, denn es gibt ansonsten keinen Amateurverein, der ein Turnier mit einer solch internationalen Beteiligung, veranstaltet. Bei uns haben die Besucher die Möglichkeit Fußball auf höchstem Niveau in aller Gemütlichkeit zu beobachten. Vielleicht kann man nächste Woche dem nächsten David Alaba auf die Füße schauen, dieser spielte im Jahr 2004 mit der Austria in St. Leonhard."
Mario Reiter analysiert seine persönlichen Top-Fünf Alltime-Spieler der letzten 19 Jahre Nimmrichter Gedenkturnier:
1. David Alaba: "Er spielte mit der Austria Wien 2005 in St. Leonhard und gehört mittlerweile zu den Topspielern bei Bayern München."
2. Jose Baxter: "Der Alleskönner des FC Everton wurde zum besten Spieler des Turniers ausgezeichnet."
3. Christian Derflinger: "Er spielte mit dem LASK Linz bei uns und wurde vom Bayern München nach dem Turnier sofort verpflichtet."
4. Prince Rajcomar: "Der Spieler von Fortuna Sittard hält den Rekord mit den meisten Toren beim Gedenkturnier."
5. Patrick Puchegger: "Der Oberndorfer konnte als Spieler eines Amateurvereins selbst gegen die Profiteams auffallen, spielt mittlerweile im Bayern-Nachwuchs."
Und hier die Top-Fünf der Vereine:
1. Fortuna Sittard: 13 Teilnahmen und viermaliger Sieger des Turniers
2. FC Everton: drei Teilnahmen und immer sehr stark
3. Bayern München: war ein Mal dabei, die Mannschaft spricht für sich
4. Academy of Doha: war eines der Highlights, da es das einzige nichteuropäische Team war, mit eigener Kultur sehr interessant
5. Rapid und Austria Wien: die beiden österreichischen Traditionsvereine sind von Beginn an dabei und konnten beide das Turnier vier Mal gewinnen
Weitere Informationen unter: www.gedenkturnier-leonhofen.at
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.