Amstettner Schule wird geräumt: Das ist der ungewöhnlichste Flohmarkt des Jahres
Die HLW Amstetten wird renoviert. Was nicht mehr benötigt wird, wird bei einem Flohmarkt verscherbelt.
STADT AMSTETTEN. "Heute räumen wir die Schule aus!" Was wie ein Maturastreich klingt, ist nun tatsächlich in der HLW in Amstetten möglich. Tafeln, Sesseln oder Kästen, alles was abmontiert und transportiert werden kann, steht beim wohl ungewöhnlichsten Flohmarkt des Jahres zum Verkauf. Eines der Highlights ist der Physikexperimentiertisch mit Trafostation. Dieser muss allerdings von einem Fachmann abgebaut werden, betont Leopold Schadenhofer, Administrator in der HLW.
Eine ganze Schule übersiedelt
Der Grund für den Verkauf des Schulinventars ist die Renovierung. Bis 2018 soll die 1981 eröffnete HLW und schließlich bis spätestens 2020 die mit ihr verbundene HAK in neuem Glanz erstrahlen. Dazu übersiedelte nun fürs Erste die ganze HLW in die ehemalige Berufsschule in der Mozartstraße.
Was von der Schule bleibt
Inventar, das nicht gebraucht wird oder nicht sinnvoll ist zu übersiedeln, bleibt zurück, erklärt Schadenhofer. Eine einzige Kreidetafel zu übersiedeln kostet immerhin 500 Euro, schließlich wäre nicht nur Montage und Transport zu bezahlen, auch eine Überprüfung ist notwendig. Zudem müssten diese ohnehin durch moderne Tafeln etwa mit Touchscreenfunktion und Beamer ersetzt werden. "Die Kreidezeit ist vorbei", lacht Schadenhofer.
So übersiedelt eine Schule
Doch wie übersiedelt eigentlich eine Schule mit rund 400 Schülern und 50 Lehrern? Die HLW schaffte den Großteil in nur fünf Tagen. Mit Unterstützung von Montagefirmen, aber auch mit Hilfe der Schüler und einem penibel geplanten Übersiedlungsmanagement.
Stundenverkürzungsaktion
So hatten am ersten Tag Schüler noch die ersten beiden Stunden in der Stefan-Fadinger-Straße Unterricht, den restlichen Tag aber bereits in der Mozartstraße.
Die Schüler trugen ihre Sesseln zum Laster, gingen zu Fuß zum Ausweichquartier, holten dort die Sessel wieder ab und weiter ging der Unterricht, erzählt Schadenhofer. "Durchaus herausfordernd", sagt er zu der nicht alltäglichen "Stundenverkürzungsaktion" (Stuvak).
Das neue Quartier
Doch auch im Ausweichquartier gibt es noch viel zu bewegen. So müssen nicht nur die Klassen eingeräumt werden, es wurden etwa auch das Trinkwassersystem erneuert, Wände bemalt, Böden gelegt und ein komplettes EDV-System mit WLAN im Gebäude installiert. Die Kosten für das Ausweichquartier mit Renovierung und Übersiedlung betragen rund eine Million Euro. So ist eine kleine Aufbesserung des Budgets durchaus willkommen.
Am Freitag, 28. April, 14 bis 18 Uhr, und Samstag, 29. April, 8 bis 12 Uhr findet der Flohmarkt in der Stefan-Fadinger-Straße 36 in Amstetten statt. Selbstabholung, Eigendemontage, Eigentransport ist Voraussetzung. Für nicht benötigte Komponenten steht ein Container zur Verfügung.
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