Das "bewegt" Amstettens Mütter nach der Schwangerschaft
Zahllose Angebote, aber fehlende Betreuungsplätze für 0 bis 3-Jährige in der Stadt Amstetten.
STADT AMSTETTEN. Beim Babyschwimmkurs hätte man sich "gefunden", erzählt Karolina Mazur aus Ludwigsdorf, Initiatorin der „Bewegten Mama“. Seither treffen sich die Mamas zum Laufen in und rund um Amstetten. Ihre Kinder – vom Baby bis zum Schulkind – sind stets dabei. Mittlerweile zählt die Facebook-Gruppe "Die bewegte Mama", über die sich die Mütter austauschen, rund 90 Mitglieder.
Erste soziale Kontakte
Soziale Kontakte seien für die Kinder enorm wichtig, erzählt Pädagogin Barbara Laumer vom Einfügen in eine Gruppe, gegenseitiger Rücksichtnahme, aber auch vom Behaupten gegenüber anderen. Die Amstettnerin organisiert Waldgruppen, bei denen Kinder die Natur und ihre eigenen Fähigkeiten entdecken sowie vor allem Mütter gesellschaftliche Kontakte außerhalb der eigenen vier Wände pflegen können.
Ausbruch aus den vier Wänden
Die Bedeutung derartiger Angebote für Mutter und Kind bestätigt Gabriele Wallner. Sie leitet Spielegruppen in St. Stephan. Der Nachwuchs kann erste Erfahrungen mit Gleichaltrigen machen und Mütter können aus dem Alltag zu Hause ausbrechen. "Es entstehen Freundschaften", so Wallner.
Sonne und Schattenseiten
Stöpserltreffen, Still- und Babyrunden oder Musikgruppen, die Angebote von Einzelpersonen, der Frauenberatung oder von Pro Mami sind in der Stadt Amstetten enorm. Doch nicht alles glänzt. So sucht etwa die Caritas dringend Tagesmütter- und väter "speziell" für den Raum Amstetten, berichtet etwa Tagesmutter-Leiterin Ulrike Hofstetter.
25 Kinder ohne Betreuungsplatz
In den letzten Jahren entstanden mehrere institutionelle Betreuungseinrichtungen für Kinder ab einem Jahr in der Stadt Amstetten, etwa durch das Landesklinikum und die Firma Umdasch. Aber auch die Stadtgemeinde schuf mit den Kinder(t)räumen eine eingruppige Betreuungseinrichtung für Kinder bis zum Kindergarteneintritt. Nun wurde seitens des Gemeinderats eine Förderzusage für eine weitere Einrichtung gegeben. Frühestens im Herbst 2017 ist die Inbetriebnahme geplant.
Bis dahin fehlen zumindest 25 Betreuungsplätze. So lange sei laut Stadtrat Gerhard Riegler bereits die Warteliste der Kinder(t)räume. Das entspricht zwei Gruppen. Derzeit gebe es "keinen anderen Platz", sagt Riegler. Mit einer derartigen Nachfrage hätte man nicht gerechnet. 688 Kinder von 0 bis 3 Jahren leben in Amstetten. Es sei ein "Problem", allerdings "können wir von heute auf morgen nichts aus dem Boden stampfen".
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