Scheinbar tolle Autofahrer in Amstetten
Durchgefallen und doch verkehrstauglich: Warum Amstettner trotz schlechter Tests gute Autofahrer sind.
"Herst, des gibts jo net, schau da dein au. Wos is mit eam? Tua weida." Wohl alltägliche Worte im Amstettner Straßenverkehr. Schließlich ist man umgeben von schlechten Autofahrern, denkt sich mancher Lenker und sein Kollegen im Auto hinter ihm, denkt sich dasselbe.
Kampf um Prozente
Die BEZIRKSBLÄTTER machten den Test und ließen die beiden Bezirksgeschäftsführer Markus Ebner von der ÖVP und Siegfried Köhsler von der SPÖ um Prozente bei der Führerscheinprüfung kämpfen. Getestet wurden die Kenntnisse rund um den Verkehr beim Modul "Grundwissen" beim Führerscheinselbsttest auf der Internetseite des ÖAMTC.
Theoretisch durchgefallen
Wäre es eine Wahl, wären beiden wohl mit ihrem Abschneiden nicht zufrieden. Beide fielen durch. Das war absehbar, sind beide überzeugt. Was theoretisch nicht gelungen ist, wäre für beide beim praktischen Fahrtest weniger ein Problem.
"Ich habe in meinem Leben noch die einen Unfall gehabt", sagt Siegfried Köhsler und klopft dabei auf Holz. "Ich bin ein vorsichtiger Fahrer", meint er. "Prinzipiell glaub ich nicht, dass ich ein schlechter Autofahrer bin", sagt Markus Ebner, der rund 30.000 Kilometer im Jahr fährt. "Passieren kann immer etwas", sagt er.
Test nicht zu schaffen
"Ich würde vor jedem den Hut ziehen, der diesen Test zehn Jahre nach seiner Fahrprüfung schafft", sagt Gerhard Paur, Inhaber der Fahrschule Easy Drivers in Amstetten.
Ohne konkrete Vorbereitung auf die einzelnen Fragen und Antworten könne so gut wie niemand, auch wegen der mehrfachen Antwortmöglichkeiten je Frage, den Test bestehen. Das heißt allerdings nicht, dass man daher ein schlechter Autofahrer ist. Wichtig sei, dass man die Verkehrsregeln einmal richtig gelernt hat, so Paur.
Keine Schlechten Autofahrer
Über die Jahre hinweg wird das Wissen verinnerlicht, sodass man oft richtig handelt, ohne sich dabei genau bewusst zu sein, warum und weshalb. Selbst wenn manches vergessen wurde, weil es einfach selten bis nie benötigt wird, gebe es ganz andere Risikokandidaten. "Wir haben in Österreich weniger Probleme mit jenen, die vielleicht weniger Bescheid wissen, als mit jenen die bewusst die Vorschriften missachten", so Paur zu Raser oder Slalomfahrer auf Autobahnen.
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