Ungarischer Einbrecher verspricht: „Ich werde nicht mehr nach Österreich kommen“
Mit Axt, Beißzange und Funkgerät ausgestattet, waren Einbrecher in Amstetten unterwegs.
BEZIRK. „Ich werde nicht mehr nach Österreich kommen“, versprach ein 59-jähriger, mehrfach einschlägig vorbestrafter Ungar in seinem Schlusswort am Landesgericht St. Pölten, wo er wegen schweren Einbruchsdiebstahls zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt wurde. Sein Chauffeur und Aufpasser, ein 54-jähriger ebenfalls mehrfach vorbestrafter Landsmann fasste zwei Jahre Haft aus (rechtskräftig).
Einbruch bei Juwelier
Staatsanwalt Karl Fischer warf dem Duo vor, für den nächtlichen Einbruch bei einem Juwelier in Amstetten, bei dem der 59-Jährige die Auslagenscheibe des Geschäftes einschlug und 81 Armbanduhren im Wert von rund 20.000 Euro erbeutete, verantwortlich zu sein.
Mit Axt, Beißzange, Funkgerät
Im Ermittlungsverfahren gestand der Haupttäter, bereits eine Woche zuvor gemeinsam mit dem 54-Jährigen in Amstetten gewesen zu sein.
Damals habe sich keine günstige Gelegenheit ergeben, daher versuchte es das Duo erneut in der Nacht zum 20. Februar dieses Jahres. Ausgerüstet mit Axt, Beißzange, Funkgerät und Fernglas wartete der Ältere auf den geeigneten Moment, während sein Komplize, dem das Fluchtauto gehörte, abseits vom Tatort seinen Aufpasserdiensten nachkam.
Polizei schnappt Täter
Bereits im Visier der Polizei konnten die beiden in den Morgenstunden an der Grenze festgenommen, die Beute und das Tatwerkzeug sichergestellt werden. Er habe den Wert der Beute gut einschätzen können, meinte der 59-Jährige.
In Ungarn kenne er genug Leute, die ihm die Uhren abgekauft hätten, gab der Beschuldigte unumwunden zu. Während er jedoch vor der Polizei die Mittäterschaft des 54-Jährigen detailliert schilderte, versuchte er vor dem Untersuchungsrichter, aber auch im Prozess die Rolle des Jüngeren zu verharmlosen.
Von Tat nichts gewusst
Dieser habe von seinem Vorhaben nichts gewusst und sei die Nacht über durch Amstetten spaziert, bevor man sich am nächsten Morgen traf, um nach Ungarn zurückzufahren. „Ich habe ihm nichts gesagt, sonst hätte er mich nicht nach Ungarn mitgenommen“, versuchte er erneut gegenüber Richterin Doris Wais-Pfeffer die Rolle seines Komplizen herunterzuspielen, weshalb die Verteidigerin des 54-Jährigen Daniela Wippel für einen Freispruch ihres Mandanten plädierte.
„Völlig unglaubwürdig“, wertete Fischer die diesbezüglichen Behauptungen der Angeklagten. Strafmildernde Gründe gab es kaum. Verteidiger Sebastian Wiese konnte nur hervorheben, dass die Beute wieder beim Besitzer gelandet war.
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