"Große Idee" statt "kleiner Spatenstich"

- hochgeladen von Gabriela Stockmann
Erinnern Sie sich noch? In früheren Jahren kam es vor Wahlterminen zu gehäuften Spatenstichen. Sie waren ein beliebtes Wahlkampf-Stilmittel, um "politische Fleißigkeit" zu demonstrieren. Das ist jedoch immer mehr passé.
Denn jetzt sind es zunehmend die "großen Ideen", die uns im Wahlkampf skizziert werden. Sie lassen sich in unserer Bilderwelt gut verbreiten. Wunderschöne Videos und Visualisierungen künftiger Bauwerke dringen in die Mailordner der Redaktionen ein - und finden dort gewiss mehr Beachtung als das hemdsärmelige Gruppenfoto am Spaten. Die "große Idee" wird auch fast ausnahmslos von "Regierenden" eingesetzt, logischerweise. Sie suggeriert, dass man Geld, Macht und die "richtigen Kontakte" habe, um so etwas Großes überhaupt anzugehen. Die "Kleinen" sehen da auf jeden Fall schwach aus.
Jedoch: So wie es in der Vergangenheit Spatenstiche gab, aus denen nie etwas wurde, so wird es auch in Zukunft "große Ideen" geben, die (manchmal vielleicht sogar leider) vergessen werden oder am Ende ganz anders aussehen als am geduldigen Papier (Bildschirm)
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