MeinMed Vortrag in Baden
Ein langes Leben ohne lästige Wehwechen
Jeder von uns möchte gerne alt werden und das bei bester Gesundheit. Im letzten MeinMed-Vortrag gab es dazu überraschende Tipps.
BADEN. (Bericht: Doris Simhofer) „Langlebigkeit: Wunschtraum oder Realität?“, das ist die Frage, auf die Lukas Fiedler, Oberarzt an der Abteilung für Innere Medizin, Kardiologie und Nephrologie am Landesklinikum Wiener Neustadt und Wissenschaftlicher Leiter von MeinMed Antworten wusste. Im gut besuchten Sparkassensaal Baden gab Fiedler Einblicke in den Prozess des Alterns, aber auch wie man diesen ein wenig austricksen kann.
Älter zu werden ist an sich nichts Schlimmes, immerhin werden Menschen heute fast doppelt so alt wie noch vor 100 Jahren. Andererseits nimmt mit zunehmenden Alter der Verschleiß von Organen, Gelenke und Muskeln zu. Das ist die eine Seite.
„Langlebligkeit ist oft vererbt. Wenn der genetische Bausatz passt, werden manche Menschen älter als andere“, erklärt Lukas Fiedler.
Genau genommen hängt das Altern mit der homöostatischen Situation im Körper zusammen, so Lukas Fiedler: „Mit zunehmendem Alter gelingt es zunehmend schlechter, die Homöstase zu erhalten, das führt zu Erkrankungen und letztlich zum Tod.“
Gesunde Langlebigkeit
Die moderne Medizin versucht daher vorzusorgen statt altersbedingte Erkrankungen zu behandeln.
„Wir wünschen uns eine gesunde Langlebigkeit“, so der Mediziner.
Dazu tragen auch drei wesentliche Fähigkeiten unserer Zellen bei: die Erneuerung, Energieerzeugung und Entgiftung. Zellen haben die Fähigkeit, sich immer wieder zu erneuern und Energie zu erzeugen. Das geschieht dank unserer Mitochondrien, diese sind die Kraftwerke des Körpers. Sie brauchen aber auch Zusatzstoffe, wie etwa Q10 (z.B. in Fisch, Nüssen, Brokkoli), damit die Energiekaskade aufrecht erhalten wird.
Zur Entgiftung der Zellen kann beispielsweise das Fasten beitragen. Eine gute Möglichkeit ist es, mit dem 16:8 Fasten den Stoffwechsel zu optimieren. Im Zuge der MIND-Diät werden viele gesunde Lebensmittel mit guten Inhaltsstoffe zugeführt, wie etwa Nüsse und Beeren, Vollkorn (Qinoa, Haferflocken, Volkornnudeln) oder Hühnerfleisch, Fisch und Olivenöl. Als vorteilhaft für die Zellerneuerung haben sich auch Sirtuine (Resveratrol) Fisetin (Erdbeeren), Quercetin (rote Zwiebeln) erwiesen.
Viamin D kann als Nahrungsergänzungsmittel zugeführt werden, denn es kann sich nur gemeinsam mit Sonneneinstrahlung in der Niere bilden. Spurenelemente (Eisen Zink), Ultraspurenelemente (Selen-, Silizium- und Lithiumkonzentrationen) und Spermidine (reichlich im Brokkoli enthalten) unterstützen die Zellaktivitäten.
Im Alter verliert man aufgrund des Hormonrückgangs an Museklmasse.
„Um den Verlust zu vermeiden, ist Krafttraining unverzichtbar. Die Muskelbelastung muss dabei sehr hoch, sodass nur wenige Wiederholungen nötig sind, also mit höchster Trainingsintensität, wie etwa mit Therabändern“, so Mediziner Fiedler.
Ernährung, Schlaf, Bewegung, letztlich kommt es im Leben nicht darauf an, „ein gutes Blatt in der Hand zu haben, sondern mit schlechten Karten gut zu spielen“, schließt der Mediziner mit einem Zitat.
Das könnte Sie auch interessieren:
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.