Viele Fragen bis heute offen
Akte X um die Selbstmordtragödie von Mayerling

  • Grafin Larisch, Mary Vetsera (l.) und im rechten Medaillon Kronprinz Rudolph
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MAYERLING. Die Akte X von Mayerling - Mord und Selbstmord von Kronprinz Rudolf und seiner Geliebten Mary Vetsera am 30. Jänner 1889 - ist noch lange nicht geschlossen. "Marie Louise Elisabeth Freiin von Wallersee - kurz: Gräfin Larisch, Vertraute von Kaiserin Elisabeth, spielte dabei eine Rolle", informiert Hobbyhistorikerin und unsere Regionautin Christine Nagy. Der depressive Rudolf war 1888 auf der Suche nach einer Frau, die mit ihm gemeinsam aus dem Leben scheiden wollte. Seine langjährige Geliebte Mizzi Kaspar wollte diesen Weg nicht mit ihm gehen. Gräfin Larisch fädelte daher Begegnungen zwischen Kronprinz Rudolf und der für ihn schwärmenden Mary Vetsera ein. "In der Folge deckte Marie aus Freundschaft einige heimliche Treffen, die zur Tragödie führten", so Nagy.

Die vertuschte Tragödie

Die Tragödie selbst sollte vertuscht werden. Selbstmord passte nicht zum kaiserlichen Image. Kronprinz Rudolf wurde im Nachhinein per (gefälschtem) Gutachten für unzurechnungsfähig erklärt, und Mary Vetsera musste überhaupt verschwinden.
Man bekleidete ihren Leichnam und setzte ihn, verstärkt mit einem Stock, in eine Kutsche, damit es den Anschein hatte, sie habe das Jagdschloss Mayerling lebend verlassen. Ihr Grab wurde 1992 geschändet. Darüber schrieb der damals nachforschende Kriminalbeamte Oberst Helmut Reinmüller ein Buch. Der Leichnam enthielt keinen Kopfschuss, die Identität ist nicht geklärt. Die Nachkommen verweigern eine DNA-Untersuchung. "Kupplerin" Gräfin Larisch selbst starb verarmt am 4. Juli 1940 in einem Altenheim. Sie wollte ein Buch schreiben, war aber von Verlegern betrogen worden.
Kronprinz Rudolph ist in der Kapuzinergruft in Wien bestattet.

Museum im Karmel Mayerling

Kaiser Franz Joseph hat das Jagdschloss Mayerling in ein Kloster umwandeln lassen, wo heute der Schweigeorden der Karmelitinnen beheimatet ist. Und wo man die Akte X von Mayerling im Museum aufschlagen kann.

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meinbezirk.at/x-akten

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  • Der Altar in der Kirche des Karmel Mayerling. Angeblich steht er auf der Stelle, wo sich Kronprinz Rudolph erschoss.
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  • Oberst Helmut Reinmüller schrieb ein Buch über die Grabschändung am Grab von Mary Vetsera im Jahr 1992
  • Foto: Wellenhofer
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  • Christine Nagy kennt viele Hintergründe über die Mayerling-Tragödie und berichtet darüber als Regionautin auf meinbezirk.at regelmäßig.
  • Foto: privat
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