Krisengipfel im Helenental
Alarmstufe Rot für die Schwechat
HELENENTAL. Aufmerksamen Spaziergängern ist es nicht entgangen: Die Schwechat hat zu wenig Wasser. Nun wird ein Projekt erarbeitet, dass das Flussjuwel im Bereich des Helenentals erhalten soll. Der "Krisengipfel" bestand aus Vertretern der Anrainergemeinden, dem Schwechat-Wasserverband, dem Biosphärenpark, Wienerwald Tourismus und der Fischerei. Er wurde von Andreas Schweiger, Obmann des Sportfischereiverein Baden, initiiert und hat zum Ziel, Maßnahmen zu erarbeiten, wie die Schwechat als Fluss und ökologisches System sowie als Erholungsraum erhalten werden kann.
Zu wenig Wasser
Die Durchflussmengen der letzten Jahre zeigen die Dramatik: Beim Messpunkt Cholerakapelle sind heuer bisher durchschnittlich nur dürftige 100 Liter pro Sekunde durchgeflossen, in früheren Jahren waren es im Schnitt 500 Liter. #% Der Wassermangel in der Schwechat hat nicht nur klimatische Ursachen. "Der Fluss speist sich aus hunderten durchaus intakten Quellen, die aber vielfach privat genutzt werden, etwa bei den Pferdegestüten. Ein Pferd braucht beispielsweise pro Tag immerhin bis 30 Liter Wasser. Wasser, das dem Fluss und dem Lebensraum fehlt. Auch hier müssen wir ansetzen." Zum Teil gibt es wohl auch alte gefasste Quellen, die niemand mehr braucht und wo das Wasser einfach in die nächste Wiese sickert und ebenso dem Fluss fehlt.
Mehr Strömung für den Fluss
Beim sehr fruchtbaren Krisengipfel wurden Ideen gesammelt, wie der zum Glück gut beschattete Fluss intakt gehalten werden kann. Einerseits soll an diversen Rastplätzen entlang des Radweges von Baden nach Alland Information über den Lebensraum Fluss gegeben werden. Schweiger: "Die Menschen müssen wissen, was hier noch lebt und in Gefahr ist und geschützt werden muss."
Andererseits werden wohl auch Renaturierungsmaßnahmen nötig sein, etwa eine Verengung des Bachbettes, sei es durch bauliche Maßnahmen (Steine) oder natürliche Verengung mittels Wurzelstöcken, um eine bessere Strömung des Wassers zu erreichen. Immerhin dient die Schwechat auch als Vorfluter für die Kläranlagen Alland, Heiligenkreuz, Krainerhütte und Baden, die auch nur mit ausreichend Wasser gut funktionieren.
Das Projekt "Renaturierung und Dynamisierung der Schwechat" braucht als erstes einen Projektträger. Dieser kann dann ein Gesamtkonzept erarbeiten lassen, dessen Umsetzung von Bund, Land und Anrainergemeinden finanziert werden muss. "Es geht da sicher um mehrere 100.000 Euro," schätzt Schweiger.
Billig wird es nicht...
Er verweist auf ein weiteres dringendes Projekt - eine zusätzliche 500.000 Euro teure Fischaufstiegshilfe bei der Abzweigung des Mühlbaches (Holzrechenplatz Baden). Denn dort ist derzeit Endstation für die Schwechat-Fische.
Zur Sache
Das Helenental besteht quasi aus 3 Revieren des Sportfischereiverbandes Baden. Schwechat I/3 (ca. 15 km) Schwechat I/2 (ca. 5 Km) und Schwechat S I/1 ( ca. 3Km) !! (alles nur Hauptfluss ohne Nebenbäche)
Bewirtschaftet werden aber noch zwei weitere Reviere Baden flussabwärts: Schwechat II/2 (ca. 14 Km ) und Schwechat I/1a ( ca. 5 Km) – bis Achau !! (wieder ohne Nebenbäche)
Das Benthos
Das Benthos (altgriechisch βένθος, Nebenform von βάθος bathos, „die Tiefe“; auch Benthon, einzeln: der Benthont; bei Homer meist die Tiefe des Meeres: κατὰ βένθος ἁλός kata benthos halos – Ilias 18, 38. 49) ist die Gesamtheit aller in der Bodenzone eines Gewässers, dem Benthal, vorkommenden Lebewesen. Benthische Lebewesen sind von Bedeutung als Nahrung für Fische und andere größere Tiere des freien Wassers, das Nekton, aber auch als Destruenten. Tierisches Benthos (Zoobenthos) wie beispielsweise Krustentiere, Plattfische oder Muscheln stellen auch für die menschlichen Ernährung eine wertvolle Proteinquelle dar.
Wir haben uns schon vor einigen Jahren gemeinsam mit dem Sportfischereiverband Baden mit der Schwechat als "Fluss in der Krise" befasst.
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