"Der Ball liegt beim Bürgermeister"
Der neue oberste Landesstraßen-Chef Christof Dauda im Interview zur Alland-Umfahrung.
BEZIRKSBLÄTTER: Herr Dauda, wie wichtig ist den NÖ Straßenplanern die Spange Ost?
CHRISTOF DAUDA: Im Landesmobilitätskonzept ist das Projekt nicht enthalten, es hat für das Land keine strategische, überregionale Bedeutung. Das Projekt dient in erster Linie der Entlastung des Allander Zentrums.
Das heißt - dem Land ist der Bau der Spange Alland eh egal?
Es ist nicht vorrangig. Wenn wir es vom Bürgermeister schriftlich haben, dass er die Straße will, auch nach dieser knappen Volksbefragung, werden wir weiter aktiv.
Der Ball liegt also nun bei Bürgermeister Köck (ÖVP) ...
Ja, er muss die Gespräche wegen der Grundeinlösen führen. Das Land kann ihn mit Experten unterstützen. Die Preise muss die Gemeinde zahlen.
Und sollte der Bürgermeister die Gründe nicht bekommen - wird es dann die Straße nicht geben?
Spannende Frage. Man kann dann noch schauen, woran die Gespräche gescheitert sind und ob der Werterhalt der verbleibenden Flächen optimiert werden kann. Laut Gemeinderatsbeschluss wird die Straße aber ohne Einigung mit den Grundeigentümern nicht gebaut.
Dann war die bisherige Planungsarbeit aber praktisch umsonst? Viel Aufwand für eine kleine Umfahrungsstraße ...
Ich gehe davon aus, dass die vorgelegte Trasse auch umgesetzt werden kann.
Die Straße soll 3,1 Mio. kosten. Ist das Land bei Umfahrungen immer so großzügig?
Das Land zahlt nicht alles allein. Die Gemeinde muss die Grundeinlösen zahlen, Gehwege und sonstige Nebenanlagen. Die tatsächlichen Kosten sind noch offen. Wir wissen noch gar nicht, welche baulichen Auflagen - etwa Wasserrecht - noch dazu kommen.
Gegner der Straße fürchten mehr Verkehr im Wienerwald.
Unseren Berechnungen zufolge wird es generell eine Verkehrszunahme geben, es ist ja der Großraum Wien. Aber die Zunahme allein durch die Spange ist marginal, kaum berechenbar.
Enteignungen - ein Thema?
Enteignungen sind nur bei einem definierten öffentlichen Interesse möglich und sehr sehr selten. Die vorliegende Variante deckt das öffentliche Interesse bestmöglich ab.
(Die Fragen stellte G. Stockmann)
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