Die Pflege, ein Thema der Zukunft

- hochgeladen von Gabriela Stockmann
BEZIRK BADEN. "Am wichtigsten war für mich, eine verlässliche 24 Stunden-Pflegerin zu finden, die auch zu meiner Mutter passte", erzählt Gabriele. Nach einigen Anlaufschwierigkeiten gelang dies aufgrund der Empfehlung einer Bekannten auch, und war sehr zufrieden. "Sie kümmerte sich wirklich liebevoll, und ich schaute auch darauf, dass die Pflegerin selbst nicht vereinsamt. Man muss sich vorstellen - 24 Stunden mit einer zu pflegenden Person!" Zum Glück gab es keine finanziellen Probleme, denn die Pflegerin, die sich im Monatstakt mit einer anderen abwechselte, kostete - Versicherungen, Wohnungskosten, Fahrtkosten zusammen - rund 2.500 Euro im Monat. Dafür gab es einen 550 Euro Zuschuss vom Land. Gabriele passierte dabei ein Fehler, auf den sie unsere LeserInnen aufmerksam machen möchte. "Ich habe die Sozialversicherung immer nur für eine Person bezahlt, weil ich dachte, es ist ja immer nur eine im Einsatz. die 550 Euro Zuschuss gelten aber für zwei Pflegerinnen, somit hatte ich zu viel bekommen und musste nach ca. acht Jahren Pflege ans Land 9000 Euro zurückzahlen, weil der Zuschuss für eine Pflegerin nur die Hälfte beträgt." Für sie als Angehörige war es das wichtigste, dass alles funktioniert und dass die Pflegerinnen gut Deutsch sprechen. "Das war auch so", sagt Gabriele. "Wünschen würde ich mir noch mehr kompakte Informationen über Pflegemöglichkeiten, denn vieles musste ich mir zusammensuchen, es gibt unzählige Anbieter".
Urlaub von der Pflege muss auch sein
Maria pflegt seit zwei Jahren ihre bettlägrige Tante selbst. Sie nimmt nun erstmals "Urlaub von der Pflege". Sie nutzt dafür ein Angebot in einem Landespflegeheim. "Ein Monat Pflege im Heim wird pro Jahr vom Land finanziert, damit sich auch die pflegenden Angehörigen erholen können," ist sie über dieses Angebot dankbar. "Ich muss auch lernen, loszulassen!"
Auch Schulrätin Sissy Rosenbichler hat ihre eigene Mutter gepflegt und so auch begonnen, sich über ihre Wünsche für ihr eigenes hohes Alter Gedanken zu machen. Die 65-Jährige schaut sich derzeit die Konzepte verschiedener Heimanbieter an, denn sie will einmal niemandem "zur Last" fallen. Ihr Traum: Wohnen, wo auch jüngere Generationen leben. Denn durch den Kontakt mit Jüngeren "bleibt man selber jung".
Wohnideen für das Alter
Christine, Lilo und Elisabeth, einst Mitglieder einer politischen Frauengruppe in Baden, wollen eventuell eine Alters-WG begründen und würden sich wünschen, dass es mehr leistbare Wohnkonzepte für alte (und auch kranke bzw. pflegebedürftige) Menschen gibt.
Mit zwei um die 90-jährigen Freundinnen streifte kürzlich auch Gertrude Wollner durch die Badener Fuzo. Auch sie hat sich schon Gedanken gemacht - und eine Seniorenwohnung in der Pergerstraße bezogen. "Dort hat sich schon eine nette Gemeinschaft gebildet. Das selbständige Leben ist natürlich möglich, Hilfe bekommt man, wenn man sie haben will."



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