"Einen Plan B brauche ich nicht"

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BAD VÖSLAU. Wie die von der Firma Schlumberger-Underberg geplante Fabrikshalle am Goldeck aussehen könnte, hat Anrainer Mario Schmid bildlich dargestellt – als acht bis neun Meter hohe und 50 Meter lange Wand gleich neben dem bei Spaziergängern beliebten Wasserleitungsweg. „Nein, so sieht die Halle auf keinen Fall aus. Ich würde mich nicht trauen, eine Kiste in die Landschaft zu setzen, wir gehen mit unseren Bauwerken sehr pfleglich um“, sagte Schlumberger-Chef Jagersberger am Mittwoch bei einer Diskussion im College Garden in Bad Vöslau. Er hatte dort keinen leichten Stand, sah er sich doch einer 100köpfigen Armada von Projekt-Gegnern gegenüber, die viele Argumente vorbrachten: gefährdeter Naturschutz, mehr Verkehrsbelastung, mehr Abgase, Ortsbildvernichtung, nicht gesetzeskonforme Flächenwidmung. Trotz Erkältung stellte sich der Schlumberger-Chef der Diskussion, zu der die Grünen und die Goldeck-Anrainerinitiative eingeladen hatten. Konkrete Antworten gab er aber auf keine Frage.
Und vor allem rückte Jagersberger keine einzige Skizze heraus, wie seine Halle nun tatsächlich aussehen könnte. Nur dass es längst Pläne geben muss, wurde an diesem Abend klar. Schließlich sei die Halle – so Jagersberger - schon hinsichtlich ihrer Ortsbild-Angemessenheit für gut befunden worden, und auch die Denkmalschützer hätten keine Bedenken. Darüber hinaus kenne er, Jagersberger, keinen einzige Sekt- und Weinkellerei in Österreich, die auf Industriegrund steht. Grünland oder Bauland-Agrar würden als Widmung vollkommen ausreichen.
„Aber warum wollen Sie die neue Produktionshalle nicht am nur wenige hundert Meter entfernten Betriebsgebiet, gleich beim Autobahnanschluss, bauen - so groß, schön und expansionsfähig wie Sie wollen?“ wurde Jagersberger beispielsweise gefragt. Auch darauf gab es nur ein zögerliches „Wir haben darüber nachgedacht“. Wie konkret dieses Nachdenken war, blieb ebenso vage. Moderatorin Eva Mückstein kritisierte: „Sie lassen jede Gelegenheit zu Klarstellungen aus.“
Jagersberger machte einen recht sicheren Eindruck, seine Fabrikshalle allen Bedenken zum Trotz am historischen Standort Goldeck durchboxen zu können. „Einen Plan B habe ich nicht – warum sollte ich einen haben?“
Und so gingen nach zwei Stunden alle nach Hause, mit dem Gefühl, keiner Diskussion sondern einem Ratespiel beigewohnt zu haben, wie ein Kritiker bemerkte. Karin Schmid von der Goldeck-Initiative: "Und wo war unser Bürgermeister, der uns eigentlich vor so einer Umweltzerstörung schützen sollte?"

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