Hans Krebitz ist verstorben

- Hans Krebitz, 1935 - 2021
- Foto: Archiv
- hochgeladen von Gabriela Stockmann
Der Badener Kulturschaffende Hans Krebitz (1935- 2021) ist tot. Der letzte lebende Co - Archtitekt des Grossen Festspielhauses Salzburg verstarb mit 85 Jahren .
Ein Nachruf von August Breininger
BADEN. Seit 1997 wohnte Hans Krebitz in seinem selbsterbauten Haus in der Badener Germergasse mit Gattin Katherina,einigen seiner drei Kinder und all seinen vielen künstlerischen Ambitionen: Dem Zeichnen, Malen und Bücherschreiben und der Architektur. Die damalige Kulturamtsleiterin Christine Kranl brachte ihn ins Bürgermeisteramt mit dem Angebot, dass Architekt Krebitz unentgeltlich für Ausstellungen und Kulturarbeiten beratend zur Verfügung stünde. Ohne zu wissen, welche Kapazität sich hinter seiner bescheidenen Persönlichkeit verbarg, nahm ich die Hifestellungen dankbar an. Als 2020 zu seinem 85. Geburtstag sein Porträt in den grossen Tageszeitungen erschien, rief ich ihn 23 Jahre nach unserem Kontakt einfach an, um mich nach seinem Befinden zu erkundigen. Er leide unter etlichen Polytraumatas und und vor allem unter akuter Makuladegenreration, was fast zur Erblindung führte und ihn an seiner täglichen Zeichen-und Maltätigkeit stark behinderte. Trotzdem berichtet die Witwe von stundenlangem Zeichnen in greller Sonne bis zur Brandblasenbildung. Nun ist er im 86.Lebenjahr still im Kreis seiner Familie nach einem Herzinfarkt heimgegangen.
1935 in St.Veit/Kärnten geboren, wurde er mit 23 Jahren als Akademiestudent von Clemens Holzmeister ins Planungsteam des Grossen Salzburger Festspielhauses berufen und war als Bühnenbildner der ersten Jermann- Aufführungen nach dem Krieg mit dabei. "Die ganze Stadt war Bühne", erinnerte er sich. Auch an seine Kooperation mit Herbert von Karajan und an die Konzeptionen der Simultanbühnen mit steilen Zuschauertribünen nach antikem Vorbild.Karajan wählte sein Akustik-Modell mit Holz und nicht die anderen internationalen Vorschläge.
Aus der Vielzahl der weltweiten Werke von Hans Krebitz seien hier nur einige genannt: Das Kurzentrum Bad Deutsch Altenburg1970, das Bühnenbild für "Aida" mit Domingo in Luxor 1987, die Pläne für die neue Oper Kairo (wegen des Sadat- Attentats nicht verwirklicht), 8 Krankenhäuser im Iran, 3000 Aquarelle und Bilder, mehrere Bücher wie "Ein Architekt sieht die Welt" u.v.a.
Am 30.4.2021 werden wir Abschied nehmen am Badener Stadtpfarrfriedhof von diesem bescheidenen und zu Lebzeiten viel zu wenig gewürdigten Wahlbadener Mitbürger. Seine Asche soll später in seiner Heimat Kärnten bestattet werden. Die Kulturgeschichte Badens sollte ihn aber nicht vergessen.
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.